Ein filmisches Plädoyer für die deutsch-französische Freundschaft! Da müssen wohl viele Fördergelder geflossen sein! Doch warum wird uns die Botschaft von TANDEM – IN WELCHER SPRACHE TRÄUMST DU? von Claire Burger derart platt um die Ohren gehauen?
Die 17-jährige Fanny (Lilith Grasmug) aus Straßburg landet im Rahmen eines deutsch-französischen Schüleraustauschs am Leipziger Hauptbahnhof. Sie will die gleichaltrige Lena ((Josefa Heinsius) besuchen, Tochter einer Bekannten ihrer Mutter. Doch Lenas Mutter Susanne (Nina Hoss) lässt ihre Tochter entschuldigen: Sie sei auf der „Fridays for Future“-Demo. Zurück zu Hause zeigt die nassforsche Aktivistin wenig Interesse an der schüchternen Französin.
Fern der Heimat vereinsamt Fanny immer mehr. Und auch den rechtskonservativen Ansichten des Großvaters kann sie wenig abgewinnen – die AfD lässt grüßen. Doch allmählich kommen sich die beiden Mädchen näher, suchen körperlichen Kontakt und verlieben sich. Aber die Romanze hält nur wenige Wochen.
Beim Gegenbesuch lernt Lena Fannys Mutter Antonia (Chiara Mastroianni) kennen. In der Schule muss sie feststellen, dass Fanny von ihren Mitschülerinnen brutal gemobbt wird. Doch immerhin darf sie einen gemeinsamen Unterricht aus Leipzig und Straßburg per Videokonferenz erleben. Bravo, das nennt man modernes Schulwesen! Doch welches düstere Geheimnis verbirgt Fanny?
Eine zarte lesbische Liebesgeschichte, sympathisch inszeniert von der Französin Claire Burger, trifft auf Holzhammer-Politik! Ist das das Kino der Zukunft? Der (deutsche) Titel „Tandem“ mag ja symbolisch klingen – im Original heißt der Film übrigens „Langue Etrangère“ (also „Fremdsprache“) – doch mit Fahrradfahren hat das alles nichts zu tun. Eher mit politischer Halbbildung. Dass es um „Sprache“ geht, ist eine leere Behauptung. Hier wurden zwei renommierte Schauspielerinnen in ihren undankbaren Mutterrollen verheizt. Schade! Armes Europa!
Langue Etrangére (Frankreich / Deutschland 2024)
101 Minuten
Drama
Claire Burger
Claire Burger, in Zusammenarbeit mit Léa Mysius
Josefa Heinsius, Lilith Grasmug, Nina Hoss, Chiara Mastroianni, Jalal Altawil, Jakob Diehl, Yuri Völsch
Port au Prince Pictures GmbH