Suzume

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Er gilt als einer der größten Anime-Regisseure Japans: Makoto Shinkai. Sein neuester Film SUZUME durfte sogar im Wettbewerb der 73. Berlinale laufen – Jetzt kommt er ins Kino.

Auf ihrem Weg zur Schule im kleinen Örtchen Kyushu im Südwesten Japans trifft die 17-jährige Suzume (Originalstimme: Nanoka Hara) auf einen geheimnisvollen Fremden. „Ich suche nach einer Tür“, erzählt er ihr und geht weiter seines Weges. Der Gedanke an den ansehnlichen Mann lässt Suzume fortan nicht mehr los, und so stellt sie ihm nach. Sie findet tatsächlich eine verwitterte Tür, die inmitten einer Ruine steht. Angezogen von ihrer Macht streckt Suzume die Hand nach dem Türgriff aus und plötzlich öffnen sich nach und nach in ganz Japan geheimnisvolle Türen, die alles vernichten, was ihnen in die Nähe kommt. Jetzt liegt es an Suzume, diese Portale wieder zu verschließen, um eine noch viel größere Katastrophe zu verhindern…

Ich muss zugeben, Anime war bislang überhaupt nicht mein Genre. Irgendwie gefällt mir die Art der Animation einfach nicht. Doch wenn ein solcher Film als Wettbewerbsbeitrag auf der Berlinale läuft, dann wird es Zeit, die eigenen Vorbehalte über Bord zu werfen. Und siehe da: SUZUME hat mir außerordentlich gut gefallen. Die Story, eine Mischung aus Fantasy, Mythologie und Coming of Age, hat mich vollkommen überzeugt, und selbst die Animation hat mich beeindruckt.

„Im Grunde basiert der Film auf dem großen Unglück, das Japan vor 12 Jahren heimgesucht hat“, so der Regisseur Makoto Shinkai über seinen Film. Damit meint er natürlich die Reaktorkatastrophe in Fukushima, obwohl es im Film nicht um die Atomkraft geht. Stattdessen verknüpft er das Ereignis geschickt mit der japanische Mythologie.

Für den Soundtrack arbeitete Shinkai erneut mit der japanischen Rockband „Radwimps“ zusammen, die bereits für ihre Arbeit an den anderen Shinkai-Filmen mehrfach ausgezeichnet wurden.

In Japan, wo der Film bereits im vergangenen September in die Kinos kam, hat er zudem in den ersten zwölf Wochen sagenhafte zehn Millionen Besucher gehabt und knapp 92 Millionen Euro eingespielt. Nachdem bereits seine letzten beiden Filme „Your Name“ und „Weathering With You“ international äußerst erfolgreich waren, dürfte SUZUME ähnlich einschlagen.