Sting

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Menschen, die an Arachnophobie leiden, sei der Spinnen-Horror STING sicherlich nicht empfohlen, allen anderen liefert Autor und Regisseur Kiah Roache-Turner ein ordentliches Stück Horror ab…

Die zwölfjährige Charlotte (Alyla Browne) ist von Comic-Büchern besessen und lebt mit ihrer Mutter Heather (Penelope Mitchell), ihrem Stiefvater Ethan (Ryan Corr), ihrer dementen Großmutter Helga (Noni Hazlehurst) und ihrer Tante Gunter (Robyn Nevin) in einem düsteren, heruntergekommenen Haus. Ethan kümmert sich als Hausmeister darum, die marode Technik irgendwie am Laufen zu halten, während er nach Feierabend vielversprechende Graphic Novels zeichnet. Als Charlotte in einer stürmischen Nacht eine kleine Spinne findet, tauft sie diese auf den Namen Sting und kümmert sich um sie wie ein Haustier. Doch irgendetwas stimmt mit Sting nicht: Sie wächst viel schneller, als es eine normale Spinne jemals könnte und entwickelt dabei einen unbändigen Appetit. Und der wird immer unersättlicher…

Eigentlich liefert STING nicht wirklich etwas Neues im Horror-Genre. Mutierende Spinnen, die irgendwann Jagd auf Menschen machen, gab es bereits zuhauf. Dass der Film trotzdem nicht langweilig ist, ist daher anderen Faktoren zu verdanken. Zuallererst wäre da das sensationelle Spiel der Nachwuchsdarstellerin Alyla Browne. Ihre Charlotte ist furchtlos, frech, tapfer, lustig und talentiert – all das bringt Browne kongenial zum Vorschein.

Aber auch die Kameraführung von Brad Shield ist eindrucksvoll. Er kreiert starke Bilder, die man in anderen Filmen immer wieder vermisst. Allerdings gestalten Roache-Turner und Shield ihren Film immer wieder viel zu dunkel, was zur Plage wird, wenn man den Film in einem nicht komplett abgedunkelten Raum anschauen muss. Leider hielt es der Verleih für sinnvoll, genau diesen Film nicht in Pressevorführungen im Kino zu zeigen, sondern ausschließlich als Screener. Daher meine Empfehlung: Unbedingt im Kino schauen!

STING erfindet das Horror-Kino sicherlich nicht neu, weiß aber mit einer guten Bildkomposition und starken Darstellern zu überzeugen.