Es vergeht im deutschen Fernsehen kein Tag ohne eine Kochsendung – ob im Frühstücks-TV, bei der nachmittägliches „Küchenschlacht“ oder in der Abendshow. Was ist bloß so toll daran, anderen Menschen beim Kochen und Backen zuzuschauen? Auch in STERNE ZUM DESSERT von Sébastian Tulard geht es ums Backen. Die französische Komödie erzählt die wahre Geschichte von Yasid Ichemrahan, der als marrokanischer Einwanderer 2014 zum „Weltmeister des Eisdesserts“ wurde.
Schon als Achtjähriger ist Yazid (Marwan Amesker) besessen davon, die tollsten Desserts zu kreieren. Seine alleinerziehende Mutter Samia (Loubna Abidar) ist sichtlich überfordert – und so wächst Yazid bei seiner Tante und bei Pflegeeltern auf. Doch er will Samia etwas Gutes tun: Und so klaut er im Supermarkt alle Zutaten für einen ganz besonderen Kuchen, den er seiner Mutter backen will.
Als Teenager lebt Yazid (jetzt: Riadh Belaïche) in einem Wohnheim für obdachlose Jugendliche in der Kleinstadt Epernay und muss täglich im Zug die 180 Kilometer nach Paris bewältigen, wo er einen Ausbildungsplatz bei einem der berühmtesten Patissiers Frankreichs ergattert hat. Sein Chef ist zunächst skeptisch – und seine Kollegen geizen nicht mit Feindseligkeiten. Doch am Ende wartet ein Platz im französischen Team bei der „Dessert“-Weltmeisterschaft – natürlich live im Fernsehen übertragen. Der Rest ist Geschichte…
Storys über Underdogs, die über sich hinauswachsen, kennen wir, seit es das Kino gibt. Auch STERNE ZUM DESSERT bietet da keine Überraschungen. Ein junger Mann mit Migrationshintergrund wird zum Medienstar. Das hat Regisseur Sébastian Tulard solide inszeniert. Der Film strahlt eine sympathische Wärme aus – mehr aber auch nicht. Diese Komödie ist süß – sehr süß!
À la Belle Étoile (Frankreich 2022)
111 Minuten
Drama / Komödie
Sébashen Tulard
Cédric Ido
Marwan Amesker, Riadh Belaïche, Loubna Abidar, Christine Citti, Pascal Légitimus, Patrick d’Assumçao, Phénix Brossard, Anis Mansour, Lika Minamoto, Esteban, Dycosh
24 Bilder Film GmbH