Der vorbestrafte Ex-Fußballer Ivo (Frederick Lau) lernt den hoch talentierten Nachwuchsspieler Lukas kennen. Ivo unterstützt den Jungen bei dessen Traum von der Profi-Karriere – auch um den Schmerz seines eigenen geplatzten Traums zu lindern. Als sich Ivo in Lukas’ Mutter Vera (Antje Traue) verliebt, scheint sich ihm tatsächlich ein neues Leben zu eröffnen. Doch seine kriminelle Vergangenheit holt ihn ein: Der charismatische Dejan (Oliver Masucci) wird auf Ivo aufmerksam und verwickelt ihn immer weiter in illegale Machenschaften abseits des Fußballsports. Zu spät erkennt Ivo, dass auch Lukas längst Teil von Dejans Plänen ist. Um den Jungen vor dem gleichen Schicksal wie dem eigenen zu bewahren, setzt Ivo alles auf eine Karte.
Auch ein Frederick Lau, grandios wie immer, kann nicht darüber hinweg täuschen, wenn ein Film sein Potential nicht auszuschöpfen weiß…
Frederick Lau ist immer eine Bank. Mit seinem charismatischen Spiel ist er zwar fast immer auf die Verlierertypen festgelegt, aber die spielt er mit einer solchen Wucht, dass man instinktiv alle zerbrechlichen Teile vor ihm in Sicherheit bringen möchte. So auch in SPIELMACHER. Hier spielt Lau einen Kleinkriminiellen, der immer wieder kämpfen muss, um nach seiner Entlassung aus dem Knast nicht wieder zurück auf die schiefe Bahn zu gelangen. Doch die Steine, die ihm in den Weg geworfen werden, sind einfach zu groß.
So kommt es wie es kommen muss – und genau das ist das große Problem des Films. Alles passiert genau so, wie man es erwartet. Es wirkt fast so, als ob Regisseur Timon Modersohn für sein Spielfilmdebüt eine Checkliste in die Hand bekommen hat, die er Schritt für Schritt abarbeitet. Das ist auf Dauer ermüdend, wenn er nicht ein einziges Mal mit den Erwartungen des Publikums spielt. Dabei ist die Inszenierung von SPIELMACHER mehr als sehenswert. Kamera, Licht und vor allem die Darsteller wissen zu überzeugen. Ihr Versuch, gegen die Vorhersehbarkeit anzuspielen, ist jedoch zum Scheitern verurteilt.
Man hätte Modersohn ein wenig mehr Mut gewünscht, aber vermutlich waren ihm bei einer Studioproduktion auch irgendwie die Hände gebunden. Bleibt zu hoffen, dass er sich beim nächsten Film etwas besser durchsetzen kann. Denn das Potential ist offenbar vorhanden. Und wenn wir gerade beim Thema sind: Vielleicht besetzt irgendwer Frederick Lau ja in Zukunft auch mal gegen den Strich. Ich bin mir sicher, dass er auch dann – oder ganz besonders dann – alle vom Hocker reißen wird.
Spielmacher (Deutschland 2018)
99 Minuten
Thriller
Timon Modersohn
Christian Brecht
Frederick Lau, Oliver Masucci, Antje Traue, Mateo Wansing Lorrio, Paul Faßnacht, Karl Markovics
Warner Bros. Entertainment GmbH