Nach zwei erfolglosen Verfilmungen (2009 und 2013) versucht der Spielzeug-Hersteller Hasbro nun mit SNAKE EYES erneut, das Franchise seiner Action-Figuren-Reihe G.I. Joe anzukurbeln.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich nie so recht verstanden, woher diese G.I-Joe-Reihe überhaupt kommt. Comics? Romane? Nein, es handelt sich um Action-Figuren aus den 80er-Jahren (in denen ich eigentlich aufgewachsen bin), zu denen dann Zeichentrick-Serien produziert worden sind. Diese sind aber irgendwie komplett an mir vorbei gegangen. Aber egal, betrachten wir diesen Film doch einfach einmal ohne die Hintergrund-Geschichte.
Seit sein Vater vom mysteriösen Mr. Augustine (Samuel Finzi) getötet wurde, sinnt Snake Eyes (Henry Golding) auf Rache. Als ihm der Yakuza-Boss Kenta (Takehiro Hira) anbietet, den Mörder ausfindig zu machen, tritt er dem Clan in Los Angeles bei. Jedoch weigert er sich, den ausgemachten Verräter Tommy (Andrew Koji) zu töten und flieht. Dieser entpuppt sich als Thronfolger des japanischen Arashikage-Clans und nimmt Snake Eyes fortan in Tokio unter seine Fittiche und bildet ihn als Ninja aus. Besteht er am Ende die drei Prüfungen, so wird er in den Clan aufgenommen. Zum ersten Mal in seinem Leben spürt Snake Eyes so etwas wie ein Zuhause, doch seine Sehnsucht nach Rache kommt ihm immer wieder in die Quere.
Im Prinzip erzählt der deutsche Regisseur Robert Schwentke eine klassische Ninja-Geschichte. Eine Figur wie Snake Eyes, die zwischen Loyalität und Rache gefangen ist, gab es in der Filmwelt auch schon zuhauf. Dass dieser Film trotzdem interessant bleibt, liegt an der eindrucksvollen Umsetzung. Darsteller, Settings, Farben, Kampfchoreographien – alles ist auf durchaus hohem Niveau vorhanden. An die hohe Kampfkunst der Japaner kommt die Darstellung dann aber doch nicht heran, aber das ist Jammern auf hohem Niveau.
Lediglich in der zweiten Hälfte wird es ein wenig undurchsichtig. Wer ist wer und steht nun eigentlich auf wessen Seite und vor allem: warum? Das sind die Fragen, die zumindest mir immer wieder durch den Kopf gingen. Viellicht liegt es daran, dass irgendwann recht unvermittelt noch andere Figuren aus dem G.I. Joe Universum auftauchen, vermutlich aus rein marketing-technischen Gründen. Das schwächt den Gesamteindruck ein wenig, aber zurück bleibt immerhin solide Blockbuster-Action.
Snake Eyes - G.I. Joe Origins (USA 2021)
122 Minuten
Action / Abenteuer
Robert Schwentke
Evan Spiliotopoulos, Joe Shrapnel
Henry Golding, Andrew Koji, Úrsula Corberó, Samara Weaving, Haruka Abe, Takehiro Hira, Peter Mensah, Iko Uwais, Eri Ishida, Samuel Finzi
Paramount Pictures Germany GmbH