She Came to Me

Acht Jahre nach ihrem letzten Film „Maggies Plan“ kehrt Autorin und Regisseurin Rebecca Miller hinter die Kamera zurück. SHE CAME TO ME hat die diesjährige Berlinale eröffnet, aber leider nur enttäuschte Gesichter und ein genervtes Publikum zurückgelassen.

Eigentlich hätte er seine neue Oper bereits seit längerer Zeit fertigstellen sollen, aber der Komponist Steven Lauddem (Peter Dinklage) leidet an einer Kreativ-Blockade. Auf Anraten seiner Frau und ehemaligen Psychiaterin Patricia (Anne Hathaway) macht er sich auf die Suche nach Inspiration und trifft in einer Bar auf die Schlepper-Kapitänin Katrina (Marisa Tomei), die ihn schnurstracks verführt. Währenddessen sorgen noch zwei verliebte Teenager, sowie ein ultra-konservativer Gerichtsstenograph mit Staatsanwalt-Komplex, der zu dem historische Schlachten nachstellt, für Aufregen.

Das klingt alles ein wenig durcheinander? Stimmt, denn was die Regisseurin Rebecca Miller, die auch das Drehbuch verfasst hat, hier mit SHE CAME TO ME verzapft hat, ist schon beinahe grob fahrlässig. Offenbar konnte sie sich für keinen einzelnen Handlungsstrang entscheiden, und so sehen wir hier die Versatzstücke diverser Geschichten, die überhaupt nicht zu einer verschmelzen wollen. Es wird zu keinem Zeitpunkt klar, was Miller dem Zuschauer überhaupt vermitteln möchte. Sollte es sich bei dem Film um eine persönliche Geschichte handeln, wie Miller in einem Statement verlauten lies, dann hat sie es schlichtweg versäumt, den Kinobesucher darüber zu informieren.

Immerhin wissen sämtliche Darsteller zu überzeugen: Anne Hathaway, Marisa Tomei und Peter Dinklage, aber auch der Rest des Casts, kämpfen verzweifelt gegen eine unausgegorene Geschichte an, die selbst sie trotz aller Schauspielkunst nicht retten können.

Hinzu kommen noch die Oper-Passagen, die so dermaßen banal geraten sind, dass man am liebsten schreiend aus dem Kinosaal laufen möchte. Nein, mit diesen inkohärenten Geschichten hat sich Frau Miller absolut keinen Gefallen getan. Immerhin: Die Berlinale kann so nur noch besser werden…

Im Rahmen der Berichterstattung
FSK noch unbekannt

Originaltitel

She Came to Me (2023)

Länge

102 Minuten

Genre

Drama

Regie

Rebecca Miller

Drehbuch

Rebecca Miller

Darsteller

Peter Dinklage, Marisa Tomei, Joanna Kulig, Brian d’Arcy James (Trey) Anne Hathaway, Harlow Jane, Evan Ellison

Weitere Beiträge in dieser Kategorie

Berlinale | 2024 | Kritik
overview

The Outrun

 Großbritannien / Deutschland 2024 |  117 Minuten |  Drama
Berlinale | 2024 | Kritik
overview

La Cocina

 Mexiko / USA 2024 |  139 Minuten |  Drama
Berlinale | 2024 | Kritik
overview

Small Things Like These

 Irland / Belgien 2024 |  96 Minuten |  Drama
Berlinale | 2023 | Kritik
overview

Bis ans Ende der Nacht

 Deutschland 2023 |  120 Minuten |  Krimi / Drama / Romanze
Berlinale | 2023 | Kritik
overview

Infinity Pool

 USA 2023 |  119 Minuten |  Horror / Science-Fiction / Thriller
Berlinale | 2023 | Kritik
overview

Loriots große Trickfilmrevue

 Deutschland 2023 |  79 Minuten |  Animation / Komödie
Berlinale | 2023 | Kritik
overview

Roter Himmel

 Deutschland 2023 |  98 Minuten |  Drama
Berlinale | 2023 | Kritik
overview

Suzume

 Janan 2022 |  122 Minuten |  Abenteuer / Animation
Berlinale | 2023 | Kritik
overview

Irgendwann werden wir uns alles erzählen

 Deutschland / Frankreich 2023 |  133 Minuten |  Drama / Romanze
Berlinale | 2023 | Kritik
overview

Sisi & Ich

 Deutschland / Schweiz / Österreich 2023 |  123 Minuten |  Komödie / Drama / Biographie
Berlinale | 2023 | Kritik
overview

Seneca

 Deutschland / Marokko 2023 |  112 Minuten |  Komödie / Drama / Historie
Berlinale | 2023 | Kritik
overview

Der vermessene Mensch

 Deutschland 2022 |  116 Minuten |  Drama / Historie