Shadow Force

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Auch im beliebten Genre des Actionthrillers kann es passieren, dass ein Film komplett den Bach runtergeht. So geschehen bei SHADOW FORCE – DIE LETZTE MISSION von Joe Carnahan. Hier stimmt nicht viel…

Schon die Prämisse ist hanebüchen: Im Auftrag der G7-Staaten hatte Jack Cinder (Mark Strong) eine international besetzte, streng geheime Spezialeinheit namens „Shadow Force“ aufgestellt, die drauf trainiert ist, unliebsame Diktatoren, die den G7-Präsidenten und -Kanzlern nicht in den Kram passen, zu liquidieren. Dummerweise hatten zwei der Mitglieder der Einheit, Kyrah (Kerry Washington) und Isaac (Omar Sy), den Verhaltenscode der Geheimagenten verletzt – und sich ineinander verliebt.

Nach der Heirat und der Geburt ihres Sohnes Ky (Jahleel Kamara) war die Kleinfamilie untergetaucht. Ihr Plan: Um den Weg zurück in die Legalität zu schaffen, sollten sich Isaac und Ky verstecken. Derweil wollte Kyrah, als bessere Scharfschützin, alle restlichen Agenten beseitigen, um keine Zeugen mehr zu haben. Doch bei ihrem jüngsten Anschlag war sie aufgeflogen – und Jack Cinder setzte ein millionenschweres Kopfgeld auf das Ehepaar aus.

Vater und Sohn können in ihr Safe-House im kolumbianischen Dschungel entkommen, wo sie nachts von einem vermummten Eindringling überrascht werden. Isaac hat nichts Besseres vor, als die Gestalt in einen brutalen Kampf zu verwickeln, ohne vorher deren Identität zu klären. Als die beiden nach dem Fight ihre Wunden lecken, darf die geheimnisvolle Person endlich ihnen Sohn in die Arme schließen: Kyrah! Wie dämlich ist das denn?

Was folgt, ist eine weltweite Hatz der Familie auf den streng bewachten Chef der „Shadow Force“. Irgendwann stehen sich Kyrah und Jack gegenüber – und die eiskalte Killerin schießt ihm sofort mitten ins Herz. Hatte sie noch nie etwas von Schutzwesten gehört?

Szenen dieser „Güte“ erleben wir Zuschauer zuhauf. Die spektakulären Schauplätze können nicht darüber hinwegtäuschen, dass uns hier nur 08/15-Action serviert wird. Und Mark Strong spielt seinen klischeehaften Part als böser Boss routiniert und eher gelangweilt herunter. Immerhin überzeugen Kerry Washington und Omar Sy als Sympathieträger: „Family First“! Zu wenig…