Schneewittchen

20.03.2025

Wie transportiert man einen der größten Animationsfilme in die heutige Zeit? In dem man ihn wie SCHNEEWITTCHEN behutsam modernisiert und einer umwerfenden Rachel Zegler die Hauptrolle anvertraut.

Es war einmal in einem Königreich am Rande des magischen Waldes, wo alle Menschen friedlich miteinander lebten und Werte wie Fairness, Gleichheit und Respekt hochgehalten wurden. Das Königreich wurde von einem freundlichem und tugendhaften Königspaar regiert, das ihrer Tochter Schneewittchen (Rachel Zegler) mit auf den Weg gibt, immer furchtlos, fair, mutig und treu zu sein. Doch als die Königin plötzlich verstirbt und der König erneut heiratet, bekommt Schneewittchen eine bildschöne Stiefmutter (Gal Gadot), die jedoch ein böses Herz hat und ihre Stieftochter verachtet. Mit einem Trick schickt sie ihren Gatten in den Krieg, von dem er nie zurückkehrt, woraufhin die böse Königin das Zepter übernimmt. Nachdem ihr magischer Spiegel offenbart, dass Schneewittchen die Schönste im ganzen Land ist, ist sie fuchsteufelswild und versucht, Schneewittchen zu töten. Diese flüchtet in den magischen Wald und findet Unterschlupf bei den sieben Zwergen. Außerdem trifft sie dort auf Jonathan (Andrew Burnap), einem jungen Mann, der entschlossen ist, die Monarchie zu verteidigen. Gemeinsam suchen sie nach einem Weg, die böse Königin zu besiegen…

Mit SCHNEEWITTCHEN steht die nächste Realverfilmung eines Disney-Animationsfilms vor der Tür. Hier gab es jedoch im Vorfeld viel Lärm um nichts. Rachel Zegler hatte den Originalfilm von 1937 als in Teilen sexistisch bezeichnet, wodurch sie den Unmut der Disney-Fans auf sich zog. Die hatten sich aber vorher bereits rassistisch geäußert und die Frage in den Raum gestellt, wie eine Figur wie SCHNEEWITTCHEN von einer Schauspielerin mit kolumbianischen Wurzeln gespielt werden könne. Ebenso kam die Frage auf, ob ein Film mit sieben Zwergen in der heutigen Zeit nicht politisch inkorrekt sei. Kein Wunder, dass Disney von einer üblichen Premiere mit Interviews am roten Teppich abgesehen hat.

Zum Glück tritt all das in den Hintergrund, wenn man den Film erst einmal gesehen hat. Rachel Zegler („West Side Story“, „Y2K“) ist umwerfend und trägt den Film problemlos auf ihren Schultern. Ich könnte mir tatsächlich keine bessere Schauspielerin für diese Rolle vorstellen. Auch die Tiere des magischen Waldes sehen verdammt gut aus, wie auch die sieben Zwerge, deren Gesichter auch in Nahaufnahme extrem gut funktionieren.

Das Besondere an SCHNEEWITTCHEN ist jedoch die Überführung der Geschichte in die heutige Zeit. Wir haben es hier nicht mehr mit einer hilflosen und minder bemittelten Frauenfigur zu tun, nein, dieses Schneewittchen ist selbstbewusst und nimmt die Dinge selbst in die Hand. Und bevor jetzt wieder irgendjemand mit dem Begriff „Wokeness“ um die Ecke kommt: Die Modernisierung wirkt hier überhaupt nicht erzwungen, sondern vollkommen überzeugend.

Die Songs der Neuverfilmung stammen aus der Feder von Benj Pasek und Justin Paul, die bereits mit „La La Land“ oder „Dear Evan Hansen“ gezeigt haben, dass sie großartige Songschreiber sind. Mit dem Song „Waiting On A Wish“ ist ihnen das auch hier wieder gelungen. Zumal sie den Song rund um einen Wunschbrunnen inszenieren konnten, einem ikonischen Bild des Originalfilms.

Mit SCHNEEWITTCHEN ist es Disney gelungen, einen der größten Animationsfilme erfolgreich in die Neuzeit zu transportieren. Und mit einer beeindruckenden Rachel Zegler in der Hauptrolle Kann man sowieso nichts falsch machen.

Trailer

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Originaltitel

Snow White (USA 2025)

Länge

109 Minuten

Genre

Abenteuer / Musical / Fantasy

Regie

Marc Webb

Drehbuch

Erin Cressida Wilson

Kamera / Director of Photography (DOP)

Mandy Walker, ASC, ACS

Darsteller

Rachel Zegler, Andrew Burnap, Gal Gadot

Verleih

Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH

Filmwebsite

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