Raus aus dem Teich

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Kinderfilme über Zugvögel sind seit Jahrzehnten fester Bestandteil im Kinoprogramm für die Kleinen. Die gefiederten Abenteuer sind meistens spannend, lehrreich und vor allem herrlich unterhaltsam. Der Spaß ist sozusagen programmiert. Das gilt auch für den Animationsfilm RAUS AUS DEM TEICH von Benjamin Renner.

Stockenten-Papa Mack (deutsche Stimme: Elyas M’Barek) fühlt sich wohl in seinem heimatlichen Teich irgendwo in der Neuengland-Provinz. Doch seine Frau Pam (Nazan Eckes) strebt nach Höherem. Sie will mit ihren Kindern, ihrem Teenie-Sohn Dax (Julius Weckauf) und dem Küken Gwen, einfach mehr erleben. Als ein Schwarm Zugvogel-Enten auf dem Teich Zwischenstation macht, ist Pams Neugier geweckt. Sie lässt sich überreden, den weiten Weg in die Karibik zu wagen. Dabei weiß sie den durchgeknallten Onkel Dan (Axel Lutter, in der Originalfassung: Danny DeVito!) an ihrer Seite. Mack muss also notgedrungen mitfliegen. Das Abenteuer kann beginnen…

In einer bunten Mischung aus Slapstick und gefühlvollen Szenen erleben wir 92 turbulente Minuten. Auf der langen Reise müssen wir unterwegs auch den nervtötend geschwätzigen Papagei Delroy ertragen, den TV-Star Jorge González genauso unverständlich spricht wie seine Fernsehsendungen.

Für mein Gefühl ist RAUS AUS DEM TEICH eine Spur zu dialoglastig. Da wird ständig ohne Punkt und Komma gequasselt. Doch die perfekte Animation ist auf der Höhe der Zeit. So ist der Spaß (fast) ungetrübt. Tiere in Animationsfilmen lieben wir seit Micky Maus und Donald Duck – so auch hier Pam, Mack und Dax.