Nach der extrem erfolgreichen Trilogie war es nur eine Frage der Zeit, bis die Geschichte der Affen weitererzählt wird: Mit PLANET DER AFFEN: NEW KINGDOM ist es nun unter der Regie von Wes Ball soweit. Ob sich der Film lohnt, verraten wir in unserer Kritik…
Viele Jahrhunderte nach Ceasars Herrschaft leben die Affen als die dominante Spezies, während die Menschen ihre Sprache verloren haben und nur noch ein Schattendasein in den Wäldern führen. Längst sind die Errungenschaften Ceasars vergessen, der die Affen einst einte und wie Moses ins gelobte Land führte.
Der junge Affe Noa (Owen Teague) gehört zu einem Stamm der Falkner, die sich die Hilfe der Adler zunutze gemacht haben, und steht kurz davor, in die Reihen der Erwachsenen aufgenommen zu werden. Doch dann wird sein Dorf von anderen Primaten überfallen und die Bewohner entweder getötet oder verschleppt. Noa gelingt die Flucht und trifft dabei auf die junge Menschenfrau Nova (Freya Allen, gerade noch in „Baghead“ im Kino). Gemeinsam finden sie heraus, dass Proximus Caesar (Kevin Durand) für den barbarischen Überfall verantwortlich ist. Er setzt die Affen als Sklaven ein, um in einen alten geheimen Bunker der Menschen einzudringen, worin er sich eine Technologie erhofft, die ihn als Herrscher noch weiter aufsteigen lassen. Sein Wissen erhält er von Trevathan (William H. Macy), einem Menschen, der ihm regelmässig aus alten Büchern vorliest.
Noa erkennt die Gefahr, die von Proximus Ceasar ausgeht, sollte ihm der Zugang zum Bunker gelingen, und setzt fortan alles daran, dies zu verhindern…
Als die Trilogie 2017 mit „Planet der Affen: Survival“ endete, war schnell klar, dass sie sich in Sachen Qualität problemlos mit großen Werken wie beispielsweise der Herr-der-Ringe-Trilogie messen kann. Auch in Bezug auf die Zuschauerzahlen kann man die Reihe durchaus als erfolgreich bezeichnen. Eigentlich war es also nur eine Frage der Zeit, bis man die Geschichte weiter spinnen würde. Dass es trotzdem sieben Jahre dauern würde, überrascht dann aber doch.
Aber das Warten hat sich durchaus gelohnt, denn auch PLANET DER AFFEN: NEW KINGDOM kann überzeugen. Die Idee, die neue Geschichte mehrere Jahrhunderte nach dem Ende von Ceasars Herrschaft anzusetzen, erweist sich dabei als durchaus cleverer Schachzug. Natürlich hätte man auch eine Story erzählen können, in der Ceasar nach und nach an Macht verliert, vielleicht Fehler begeht, die dann wieder von anderen ausgenutzt werden – das wäre dann aber doch irgendwie zu einfach gewesen. Die Frage, wie viel nach einigen Hundert Jahren noch von Ceasars weisen Worten übrig bleiben, entpuppt sich da schon als die wesentlich interessantere Variante. Natürlich bauen sich da auch Parallelen in unsere Gesellschaft auf, schließlich muss man sich aktuell durch das Erstarken der Rechten fragen, wie schnell eine Generation doch geschichtsvergessen werden kann.
Visuell lässt PLANET DER AFFEN: NEW KINGDOM natürlich nichts zu wünschen übrig. Die Special Effects sowie das Motion Capturing sind auf allerhöchstem Niveau angesiedelt. Hier und dort weist die Handlung zwar ein paar Längen auf, aber das ist verdammt schnell vergessen. Das hier wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht das letzte Kapitel der Affen-Saga sein. Und das ist auch gut so.
Kingdom of the Planet of the Apes (USA 2024)
146 Minuten
Action / Abenteuer / Science-Fiction
Wes Ball
Josh Friedman, Rick Jaffa, Amanda Silver, Patrick Aison, basierend auf den von Rick Jaffa & Amanda Silver geschaffenen Charakteren
Owen Teague, Freya Allan, Kevin Durand, Peter Macon, William H. Macy, Lydia Peckham, Travis Jeffery, Neil Sandilands
Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH