Ein Wochenende allein zuhause mit den Kindern – und schon bricht bei Papa Moll (Stefan Kurt) das Chaos aus. Denn während Moll in der Schokoladenfabrik Überstunden schieben muss, entbrennt zwischen seinen Kindern und dem Nachwuchs seines Chefs ein gnadenloser Kampf: um Zuckerwatte, Strafaufgaben und den berühmtesten Zirkushund der Welt.
In einer Zeit, in der Kinderfilme immer bombastischer und actionreicher werden, kommt PAPA MOLL UND DIE ENTFÜHRUNG DES FLIEGENDEN HUNDES gänzlich altmodisch daher. Das kann man natürlich mögen oder hassen…
Nun, ich persönlich zähle mich zu der Fraktion, der Liebhaber dieses Films, denn er ist so etwas wie ein „Back to the Roots“. Keine Superhelden, keine Ponyhöfe, die es zu retten gibt und keine ach so hippe Protagonisten. PAPA MOLL UND DIE ENTFÜHRUNG DES FLIEGENDEN HUNDES wirkt fast so, als wäre er ein wenig aus der Zeit gefallen – und das ist gut so. Denn ein wenig Entschleunigung tut uns doch allen gut.
In der Schweiz sind die Comics rund um Papa Moll und seine Familie äußerst bekannt und so kann man sie dort wohl durchaus als Kulturgut bezeichnen. Während andere Verfilmungen meist der heutigen Zeit angepasst werden, hat man sich hier aber bewusst dazu entschieden, die Geschichten so zu belassen, wie sie „damals“ bereits erzählt wurden. Das dürfte mit Sicherheit bei einigen Menschen Unbehagen verursachen, schließlich kann man die Familienstruktur durchaus als patriarchalisch bezeichnen. Aber lassen wir die Kirche doch einmal im Dorf. Ernsthaft. Schließlich geht es hier in erster Linie und ein Thema, das auch heute noch aktuell ist: Mobbing. Daher sollten wir uns einzig und allein darauf konzentrieren, und dieses bonbonfarbene Märchen genießen. Morgen kümmern wir uns dann wieder um Equal Payment, die Gleichstellung der Frauen und andere extrem wichtige Themen unserer Zeit.
Papa Moll und die Entführung des fliegenden Hundes (Schweiz / Deutschland 2017)
90 Minuten
Kinderfilm
Manuel Flurin Hendry
Matthias Pacht, Manuel Flurin Hendry, Jann Preuss
Stefan Kurt, Luna Paiano, Maxwell Mare, Yven Hess, Lou Vogel, Livius Müller Drossaart, Isabella Schmid, Erich Vock, Martin Rapold, Philippe Graber
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