Livia und Marco haben ein Kind – ein Schreikind: Tim ist acht Monate alt und strapaziert die ohnehin schon krisengeschüttelte Beziehung seiner Eltern mit seinen nächtlichen Schreiattacken vehement. Nur eins kann ihn beruhigen: Das surrende Motorengeräusch des alten Familiengolfs. Also gehen die übermüdeten Eltern Nacht für Nacht mit dem kleinen Quälgeist auf Beruhigungsfahrt.
Da passiert das Unfassbare: Ein kurzer Moment der Unachtsamkeit, und ein kleinkrimineller Charmeur und seine Begleiterin für die Nacht klauen das Auto – samt Kind. Während Tim weiter friedlich schlummert, erleben seine Eltern die aufregendste Nacht ihres Lebens, in der geschrien, geschwiegen, gerast und gebremst wird. Aber vielleicht bringt der neue Tag am Ende eine Wende für Livia, Marco und Tim?
Auf der literarischen Ebene wird alles, was Erfolgsautor Martin Suter zum Besten gibt, zum Erfolg – doch auf der filmischen Seite sieht es dann doch ein wenig anders aus. Nicht dass NACHTLÄRM ein schlechter Film ist, nein, ganz so schlimm ist es dann doch nicht – er wirkt halt nur ein wenig unausgegoren. Viele „Zufälle“ sind so dermaßen an den Haaren herbeigezogen, dass „Glaubwürdigkeit“ beinahe wie ein Fremdwort wirkt. Dabei ist die Grundidee des Films eigentlich eine wirklich gute und auch die Darsteller wissen zu überzeugen, allen voran Georg Friedrich als durchtriebener Gauner mit einem Herz für Kinder. Doch eine Umsetzung, die allenfalls Fernsehfilm-Niveau erreicht, können auch die besten Schauspieler nicht retten. Schade.
Nachtlärm (Deutschland 2012)
94 Minuten
Drama / Komödie
Christoph Schaub
Martin Suter
Alexandra Maria Lara, Sebastian Blomberg, Georg Friedrich, Carol Schuler
X Verleih AG