Lucy (Ellen Page) reist mit ihrer Schwester Martha (Amy Seimetz) und ihrem kleinen Bruder Ben (Charlie Shotwell) regelmäßig durchs Land, um gegen die Todesstrafe zu protestieren. Die Geschwister haben auch ein persönliches Motiv: Ihr Vater Simon (Elias Koteas) sitzt in der Todeszelle, weil er seine Frau umgebracht haben soll. Er bestreitet die Tat und seine Kinder versuchen ihn nach Kräften zu unterstützen.
Auf einer Demonstration, bei der sich Befürworter und Gegner der Todesstrafe gegenüberstehen, lernen sich Lucy und Mercy (Kate Mara) kennen. Die beiden verlieben sich ineinander, aber diese Liebe wird auf eine harte Probe gestellt, denn Mercy gehört zu den Befürwortern der Todesstrafe…
Als Fan von Ellen Page ist MY DAYS OF MERCY für mich natürlich Pflichtprogramm. Aber wieder einmal kann die gute Frau nicht jeden Film retten…
Seitdem ich Ellen Page in HARD CANDY das erste Mal auf der Leinwand gesehen habe, verfolge ich die Karriere der inzwischen 32-jährigen Kanadierin. Während sie in diesem Film, besonders aber in JUNO, einem meiner absoluten Lieblingsfilme, sowie diversen weiteren Film überzeugen konnte, spricht ihre Rollenauswahl in letzter Zeit eher gegen sie. Nicht dass sie eine weniger gute Leistung zeigen würde, nein, die Rollen sind meist so klischeehaft aufgebaut, dass auch sie daran nicht mehr wirklich etwas verbessern kann. Das war bereits in FLATLINERS der Fall, wie auch in diesem Film, der sogar noch davor entstanden ist.
Das Hauptproblem von MY DAYS OF MERCY ist, dass sich der Film nicht wirklich entscheiden kann, ob er nun ein Plädoyer gegen die Todesstrafe sein möchte, oder nur ein banaler Liebesfilm zwischen zwei Frauen. Nicht dass er nicht beides erörtern dürfte, er setzt den Fokus nur leider immer wieder unterschiedlich und lässt so eine gewisse Stringenz vermissen.
Auch das Spannungsfeld zwischen den beiden Figuren – Pages Charakter ist Gegnerin der Todesstrafe, währen Maras Figur auf der anderen Seite kämpft – lässt die Regisseurin Tali Shalom-Ezer im Sande verlaufen, obwohl gerade das für viele dramaturgische Dinge hätte herhalten können.
Ellen Page und Kate Mara versuchen derweil alles, um gegen das platte Drehbuch anzukämpfen, aber das gelingt ihnen eben leider nicht wirklich auf Dauer. So bleibt man als Zuschauer am Ende mit einem faden Beigeschmack zurück und denkt an die vielen Dinge, die man hätte besser machen können…
My Days of Mercy (USA / Großbritannien 2017)
108 Minuten
Drama
Tali Shalom-Ezer
Joe Barton
Ellen Page, Kate Mara, Amy Seimetz
Kinostar Filmverleih GmbH