Cornelia will für ihren erwachsenen Sohn Barbu immer nur das Beste, doch der entzieht sich vehement der erdrückenden Liebe seiner Mutter. Als er einen Verkehrsunfall verschuldet, unternimmt die erfolgreiche Architektin aus der rumänischen Oberschicht alles in ihrer Macht stehende, ihn vor den Konsequenzen und einer Haftstrafe zu schützen. Denn in ihrer Welt ist vermeintlich alles und jeder zu kaufen, auch die Unschuld, Freiheit und Liebe ihres Sohnes. Es ist ein schmaler Grat zwischen mütterlicher Fürsorge und egoistischer Manipulation – doch der Schicksalsschlag ist auch die Chance für einen Neuanfang.
Wenn es in einem Film keine, aber auch wirklich keine einzige Figur gibt, mit der man sich als Zuschauer identifizieren kann, dann fällt es schwer, einem Film etwas abgewinnen zu können. MUTTER & SOHN ist auf der diesjährigen Berlinale mit dem golden Bären ausgezeichnet worden. Warum? Das wüsste ich eigentlich auch zu gerne.
Auf der einen Seite befindet sich die Mutter, die auf unsympathische Art und Weise glaubt, sich mit ihrem Geld alles kaufen zu können, auch einen Freispruch ihres Jungen, der das Kind einer aus ärmlichen Verhältnissen stammenden Familie zu Tode gefahren hat. Auf der anderen Seite haben wir den undankbaren Sohn, der sich weder seiner Verantwortung stellen, noch die Hilfe seiner Mutter annehmen will.
Cineastisch hat MUTTER & SOHN durchaus ein paar gute Szenen zu bieten, aber das rechtfertigt in meinen Augen keine knapp zwei Stunden Lauflänge.
Child's Pose / Pozitia Copilului (Rumänien 2013)
112 Minuten
Drama
Călin Peter Netzer
Răzvan Rădulescu, Călin Peter Netzer
Luminiţa Gheorghiu, Bogdan Dumitrache, Ilinca Goia, Natasa Raab, Florian Zamfirescu, Vlad Ivanov
X Verleih AG