Monster Summer

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Die Älteren erinnern sich noch an Filme wie „Stand By Me“ oder „Die Goonies“. In genau diese Schiene versucht sich jetzt MONSTER SUMMER zu pressen – aber kann der Film diesen Klassikern das Wasser reichen?

Irgendetwas stimmt nicht in diesem kleinen Kaff auf Martha‘s Vineyard. Eine unerklärliche Macht scheint die Kinder des Ortes anzugreifen und als nahezu seelenlose Zombies zurückzulassen. Noah (Mason Thames, der seit der vergangenen Woche auch als Hicks in „Drachenzähmen leicht gemacht“ in den Kinos zu sehen ist) und seine Freunde sind entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen. Unterstützung erhalten sie dabei vom Ex-Cop Gene Carruthers (Mel Gibson), der einst seinen Sohn auf mysteriöse Weise verloren hat. Gemeinsam setzen sie alles daran, ihre Heimat vor dieser mysteriösen und monströsen Kraft zu retten…

Klar, die beiden eingangs genannten Filme sind Klassiker, die nur schwer zu toppen sind. Daher sollten wir unsere Erwartungen auch gar nicht allzu hoch schrauben. Man sieht allerdings, dass sich Regisseur David Henrie sowie die beiden Drehbuchautoren Cornelius Uliano und Bryan Schulz genau diese zum Vorbild genommen haben (neben ein paar anderen natürlich). Aber das ist ja per se nicht verwerflich. Die Frage ist halt, was man draus macht.

Die Macher von MONSTER SUMMER haben sich dazu entschieden, einen Film für die heranwachsende Generation zu machen. Hier ein paar Jump-Scares, dort ein paar düstere Momente – aber das wirklich gruselige geschieht außerhalb des Bildes. Kein Wunder, dass der Film eine FSK-12-Freigabe erhalten hat. Erwachsene dürften sich vielleicht ein wenig langweilen, werden aber durchaus auch bedient, wenn beispielsweise Filme mit Gene Hackman zitiert werden.

Für meine Begriffe legt der Film ein paar Mal zu oft falsche Fährten aus, so dass man im weiteren Verlauf in solchen Momenten eher an eine erneute Finte glaubt, als an ein wirkliches Vorankommen. Ich denke aber, dass die Zielgruppe durchaus Gefallen an MONSTER SUMMER finden wird. Und wenn sie dann durchs Hörensagen vielleicht auch an „Stand By Me“ oder „Die Goonies“ herangeführt werden, ist das ja auch kein schlechtes Ergebnis…