Einst haben sich Liam (Josh Whitehouse) und Natalie (Freya Mavor) durch ihre gemeinsame Liebe zur Musik gefunden. Jetzt, zehn Jahre später, fällt es ihnen jedoch schwer, zu erkennen, was sie einst in ihrem Gegenüber sahen. Als sie beginnen, die Plattensammlung aufzuteilen, führt sie der Soundtrack ihrer Beziehung wieder zueinander.
Die Idee, auf eine Beziehung anhand ihres Soundtrack zurückzublicken, ist einer dieser Einfälle, die den Film von anderen abheben. Die Idee zum Film entstand bei einer Übung für junge Drehbuchautoren, bei der Philip Gawthorne eine Szene entwickeln sollte, die von einem Song inspiriert war. Das entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einer Diskussion darüber, wie die Technologie unsere Beziehung zur Musik sich Laufe der letzten 15 Jahre verändert hat.
Musikkenner werden anhand des Titels natürlich gleich erkennen, dass dies außerdem der Name des zweiten Albums der Britpopper Blur ist. Den Titel wählten die Macher, weil er die Geschichte des Films auf gewisse Weise widerspiegelt – der Verlust der Romantik, wenn man nur noch in iTunes auf einen Button klickt in Relation zur verlorenen Romantik zwischen Liam und Natalie. Der Film versucht die Frage zu stellen, ob das heutige Leben wirklich so schlecht ist, wie manche Pessimisten behaupten und ob früher wirklich alles besser war. Im Film findet das über eine Diskussion zwischen Liam und Natalie statt. Während Liam sich weigert, die technischen Fortschritte zu akzeptieren, steht Natalie dem Ganzen wesentlich aufgeschlossener gegenüber.
Im Laufe der Handlung streuen die Filmemacher einige durchaus gewagte Thesen, über die man als Musikliebhaber durchaus nachdenken kann. So setzt Liam beispielsweise an einer Stelle Best-of-Albums mit dem Betrügen einer Band gleich. Schließlich pickt man sich dabei lediglich die Sahnestücke einer Band heraus, ohne die langweiligen Songs durchleben zu müssen.
Gedreht wurde MODERN LIFE IS RUBBISH in London und mit Universal Pictures hat Regisseur Daniel Jerome Gill auch bereits den Vertrieb in den wichtigsten Territorien an Land gezogen. Bleibt zu hoffen, dass der Film in Deutschland nicht im Heimkino verschwindet, sondern seinen Weg in die Kinosäle finden wird. Verdient hätte er es allemal.
Im Rahmen des Edinburgh International Film Festivals habe ich den Drehbuchautor Philip Gawthorne und den Regisseur Daniel Jerome Gill zum Interview getroffen und mit ihnen über die Hintergründe des Films gesprochen.
Modern Life is Rubbish (Großbritannien 2017)
107 Minuten
Komödie / Drama
Daniel Jerome Gill
Philip Gawthorne
Josh Whitehouse, Freya Mavor, Ian Hart, Tom Riley, Jessie Cave, Will Merrick