Schlag Mitternacht am 15. August 1947, als Indien seine Unabhängigkeit erklärt, werden zwei Babys in einem Krankenhaus in Bombay geboren. Eine Krankenschwester spielt Schicksalsgöttin und vertauscht die Neugeborenen. Saleem Sinai, der uneheliche Sohn einer armen Hindu und Shiva, der Sprössling einer reichen, traditionsbewussten muslimischen Familie, sind nun dazu verdammt, ein Leben zu führen, das eigentlich für den anderen bestimmt war. Eines ist ihnen jedoch gemeinsam: Wie alle Mitternachtskinder haben Saleem und Shiva die besondere Fähigkeit, die Gedanken anderer Menschen lesen zu können. So treten die beiden in Kontakt und ihre unterschiedlichen Lebenswelten verbinden sich zunehmend – untrennbar verwoben mit der wechselvollen Geschichte Indiens, zwischen Aufbruchstimmung und Katastrophe.
1981 schrieb Salman Rushdie seinen Roman MITTERNACHTSKINDER und wurde dafür mit dem Booker Prize® ausgezeichnet, doch erst mehr als 30 Jahre später erblickt die wundervolle Erzählung das Licht der Kinosäle. Erzählt wird die Geschichte in eindrucksvollen Bildern, wobei Rushdie selbst in der Originalversion die Rolle des Erzählers übernimmt. Der Film spannt einen Bogen von der Liebesgeschichte zwischen Saleems Großeltern bis hin zur Geburt seines eigenen Sohnes. Dabei entsteht sowohl ein Panorama der indischen Gesellschaft, als auch ein eindrucksvolles Portrait der Charaktere. Trotz der 148 Minuten wirkt der Film zu keinem Zeitpunkt als lang und lässt den Zuschauer nach dem Abspann mit einem wohligen Gefühl zurück.
Midnight's Children (Kanada 2012)
148 Minuten
Drama
Deepa Mehta
Salman Rushdie
Satya Bhabha, Siddharth Goswami, Rajat Kapoor, Seema Biswas
Concorde Film