2018 kam mit „Searching“ ein Film in unsere Kinos, der sich ausschließlich auf Bildschirmen abspielte. Mit MISSING versuchen es die Macher jetzt erneut – doch kann man einen solchen Überraschungserfolg noch mal wiederholen?
Als ihr Mutter (Nia Long) während eines Urlaubs mit ihrem neuen Freund (Ken Leung) in Kolumbien plötzlich spurlos verschwindet, fängt ihre Tochter Junes (Storm Reid) an, eigene Nachforschungen zu erstellen. Aber da sie Tausende Kilometer entfernt in Los Angeles sitzt, ist das gar nicht so einfach. So nutzt Junes auf kreative Art und Weise die Technologien, die ihr vor Ort zur Verfügung stehen, um ihre Mutter zu finden, bevor es zu spät ist. Doch je tiefer sie gräbt, desto mehr Geheimnisse kommen ans Tageslicht – und Junes muss feststellen, dass sie ihre Mutter eigentlich nie richtig gekannt hat…
Will Merrick und Nick Johnson führten bei MISSING Regie und haben auch das Drehbuch geschrieben, dass auf einer Geschichte von Sev Ohanian und Aneesh Chaganty basiert, die bereits „Searching“ geschrieben und verfilmt haben. Das Besondere war 2018, dass sich die Handlung ausnahmslos auf digitalen Gerätschaften abgespielt hat. Der Zuschauer verfolgte die Geschichte nur durch Webcams, Bildschirme und TV-Bilder. Das war so clever umgesetzt, dass man als Zuschauer aus dem Staunen gar nicht mehr herauskam. Zudem entpuppte sich die Handlung noch als verdammt clever, was „Searching“ zu einem echten Überraschungshit machte – und das bei überschaubaren Produktionskosten. Klar, dass man natürlich an den Erfolg anknüpfen musste.
Und so variieren die Macher (Sev Ohanian und Aneesh Chaganty fungieren hier als Produzenten) ihre Idee einfach. Das gelingt ihnen aber so gut, dass man überhaupt nicht das Gefühl hat, lediglich eine Kopie zu sehen. Hinzu kommt, dass der Einsatz der Technologien hier durchaus schlüssig wirkt. Oftmals hat man es bei ähnlichen Filmen ja mit abstrusen technischen Möglichkeiten zu tun, die es in der Realität niemals geben würde. Das ist hier zum Glück nicht der Fall. Wer vor allem in den sozialen Medien zu Hause ist, der wird bei der Filmsichtung merken, dass das alles so tatsächlich passieren könnte. Chapeau!
Aber auch die Leistungen der Darsteller wissen zu überzeugen und wenn MISSING dann am Ende mit der Auflösung überrascht, werden das vermutlich nur wenigen haben kommen sehen. So sieht ein guter Social-Media-Thriller aus. Genau so und nicht anders.
Missing (USA 2023)
111 Minuten
Drama / Thriller
Will Merrick, Nick Johnson
Will Merrick, Nick Johnson, basierend auf einer Geschichte von Sev Ohanian & Aneesh Chaganty
Storm Reid, Joaquim de Almeida, Ken Leung, Amy Landecker, Daniel Henney, Nia Long
Sony Pictures Releasing GmbH