Miller’s Girl

14.03.2024

Im Zentrum dieses Psychothrillers stehen zwei Männer – und beide sind längst tot: Henry Miller und James Joyce! Ein vertrackter Krimi über zwei tote Literaten – kann das gut gehen? Ich kenne Kollegen, die dankend abgewinkt haben. Doch mich hat das Konzept von MILLER’S GIRL überzeugt. Die US-amerikanische Regisseurin Jade Halley Bartlett hat diese Geschichte nach ihrem eigenen Drehbuch verfilmt – und einen Volltreffer gelandet.

Jonathan Miller (Martin Freeman, bekannt aus „Der Hobbit“ und „Tatsächlich…Liebe“) ist Professor für Kreatives Schreiben an einem US-College. Seine begabteste Studentin heißt Cairo Sweet (Jenna Ortega, bekannt aus der TV-Serie „Wednesday“ und dem Horrorthriller „X“), die sich ziemlich dreist mit anzüglichen Worten an ihren Professor ranmacht. Sie soll als Seminararbeit eine selbst geschriebene Erzählung vorlegen. Sie wählt als Vorlage den obszönen Stil von Henry Miller, um die Affäre einer Studentin und eines Professors zu beschreiben. Der Text landet bei der Prüfungskommission, wo alles für bare Münze genommen wird. Miller wird suspendiert, seine Karriere ist am Ende…

Auch der Zuschauer ist sich nie sicher: Was stimmt hier, was ist ein Fake? Und diesen Stil hält die Regisseurin bis zum Schluss konsequent durch. In seinen großen Filmen hatte Woody Allen nach ähnlichem Prinzip gearbeitet – und Jade Halley Bartlett verbeugt sich vor ihm. Als fiese Pointe gönnt die Regisseurin dem Protagonisten den gleichen Nachnamen wie Henry und Arthur Miller. Wie gemein!

Dieses hinreißende Katz-und-Maus-Spiel ist ein Fest fürs Kino. Und ein Riesenspaß!

Trailer

ab16

Originaltitel

Miller's Girl (USA 2023)

Länge

94 Minuten

Genre

Drama

Regie

Jade Halley Bartlett

Drehbuch

Jade Halley Bartlett

Darsteller

Martin Freeman, Jenna Ortega, Bashir Salahuddin, Gideon Adlon, Dagmara Domińczyk, Christine Adams, Augustine Hargrave, Elyssa Samsel

Verleih

Studiocanal GmbH

Filmwebsite

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