Mein neues bestes Stück

Autor: Michael Spangenberg

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Aus, Schluss, vorbei! Nach einem erbitterten Rosenkrieg mit ihrem Ex-Mann und dem Verlust des alleinigen Sorgerechts für ihre zwei kleinen Kinder platzt der sonst so aufopferungsvollen Jeanne (Audrey Dana) endgültig der Kragen. Frustriert und abgekämpft beschließt die überforderte Mittdreißigerin, das andere Geschlecht ab sofort links liegen zu lassen und allen Männern abzuschwören. Doch eines Tages wacht sie mit einer prekären Überraschung zwischen den Beinen auf… einem Penis! So sehr manche Frauen über einen etwaigen Rollenwechsel vielleicht phantasieren mögen: Jeanne definitiv nicht!

Kritik

Wenn ein Film wie MEIN NEUES BESTES STÜCK eigentlich das Zeug hätte, die Gender-Debatte zu befeuern, ist das zuerst einmal gut. Wenn er dann jedoch dieses Potential nicht ausnutzt und stattdessen in hysterische Albernheiten verfällt, ist das schade…

Wenn ich ehrlich bin, hätte ich diesen Film an einigen Stellen gerne ausgeschaltet oder zumindest vorgespult. Das ist im Kino aber nun mal, wie wir alle wissen, nicht wirklich möglich. Aber wenn MEIN NEUES BESTES STÜCK immer wieder auf ein wild hysterisches Durcheinander hinausläuft, wann wünscht man der Regisseurin Audrey Dann, sie hätte hin und wieder ein wenig mehr Ruhe gehabt. 

Dabei gibt es immer wieder einmal Momente, in denen durchblitzt, welch wunderbaren Weg diese Geschichte hätte einschlagen können. Mit ein wenig mehr Gelassenheit und einer zurückhaltenderen Inszenierung hätte MEIN NEUES BESTES STÜCK ein wunderbarer Film werden können. So bleibt er leider nur zweitklassige und nervige Durchschnittsware aus Frankreich. 

Trailer