Die geheimnisvolle Margo (Cara Delevingne) ist für Quentin (Nat Wolff) das begehrenswerteste Mädchen an seiner Schule. Für eine Nacht wird Quentins Traum wahr und die beiden ziehen um die Häuser. Am nächsten Tag ist Margo verschwunden – aber nicht ohne versteckte Hinweise zu hinterlassen. Die Suche nach ihr entwickelt sich für Quentin und seine Freunde zu einem aufregenden und spannenden Abenteuer, das sie quer durch die USA führt. Bei dem Versuch, Margo und ihr Universum zu verstehen, wachsen alle Beteiligten schnell über sich hinaus, und genau darin scheint die Lösung zu liegen…
Mit MARGOS SPUREN kommt nach DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER bereits die zweite Verfilmung eines Romans von John Green in die Kinos. Auch hier war der Autor stark in die Umsetzung seines Stoffes einbezogen, was bereits beim ersten Film merklich zu spüren war. Aber erreicht MARGOS SPUREN die gleichen Höhen, wie DAS SCHICKSAL IST EIN MIESER VERRÄTER?
Nun ja, leider nicht ganz. Aber bevor jetzt ein Shitstorm losbricht, die Qualitätsunterschiede sind so marginal, dass man eigentlich auch hier von einem ziemlich guten Film sprechen kann. Nur eben um ein paar kleine Nuancen „schlechter“.
Die Geschichte ist äußerst interessant und lässt erkennen, warum Greens Roman so erfolgreich war. Dreh- und Angelpunkt in diesem Film ist Cara Delevigne, die hier durchaus eine gute Performance hinlegt. Leider fehlen ihr ein wenig die schauspielerischen Mittel, um die Komplexität einer Figur wie Margo zu vermitteln. Das wird jedoch nur zum Ende des Filmes hin deutlich und stört dann auch wiederum nur marginal, denn die mysteriöse Aura, die Margo umgibt, verkörpert sie glaubhaft. Und wenn man die bisherige schauspielerische Laufbahn Delevignes betrachtet, von ANNA KARENINA über DIE AUGEN DES ENGELS bis zu diesem Film, dann wird schnell klar, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis sie auch komplexe Charaktere darstellen kann.
Einige Kritiker mögen bemängeln, dass es sich bei MARGOS SPUREN wieder einmal um einen „normalen“ Jungen dreht, der sich unsterblich in das schönste Mädchen seiner Highschool verliebt. Das stimmt natürlich, doch ist die finale Aussage des Films – die ich hier nicht verraten werde – eine andere, als man sie von einem typischen „Teeny-Film“ erwarten würde. Gerade das lässt PAPER TOWNS, wie der Film im Original heißt, in einem ganz besonderen Licht erstrahlen.
Paper Towns (USA 2015)
110 Minuten
Drama
Jake Schreier
Scott Neustadter, Michael H. Weber, basierend auf dem Roman von John Green
Nat Wolff, Cara Delevingne, Halston Sage, Austin Abrams, Justice Smith, Jaz Sinclair,
Twentieth Century Fox of Germany GmbH