Lena (Emilia Schüle), 16, kreativ und hochsensibel, fühlt sich in der Vorortsiedlung, in der sie lebt, zunehmend ausgegrenzt und unverstanden. Im begabten Künstler Tim (Jannik Schümann) findet sie einen Seelenverwandten. Ein erster Flirt bahnt sich an, der aber jäh endet, als sich Lenas ehemals beste Freundin Nicole (Kyra Sophia Kahre) an Tim heranmacht. Tief enttäuscht schüttet Lena ihrem neuen Chat-Freund Noah ihr Herz aus. Noch ahnt die Schülerin nicht, wer sich tatsächlich hinter diesem Account verbirgt. Ein hinterhältiges Spiel nimmt seinen Lauf, das die makellose Fassade des Vorstadt-Idylls allmählich zum Einsturz bringt. Bei einem nächtlichen Date mit Noah gerät das „Spiel“ außer Kontrolle. Danach wird für Lena und alle Beteiligten nichts mehr so sein, wie es einmal war.
Ganze 10 Jahre hat sich WHOLETRAIN-Regisseur Florian Gaag Zeit gelassen für seinen zweiten Film. Aber irgendwie ist LENA LOVE nichts Halbes und nichts Ganzes.
Das größte Ärgernis an LENA LOVE ist für mich die Besetzung. Nein, ich mag sowohl Emilia Schüle, als auch Anna Bederke äußerst gerne auf der Leinwand sehen und auch hier gibt es an der schauspielerischen Leistung der beiden rein gar nichts auszusetzen. Aber ich nehme der fast 24-jährigen Emilia Schüle einfach kein 16-jähriges Teenie-Girl mehr ab. Und mit einem Altersunterschied von 11 Jahren ist die Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Schüle und Anna Bederke auch mehr als unglaubwürdig.
Mit diesen beiden – für mich fatalen – Besetzungsfehlern, ist es mir fast unmöglich, mich auf die eigentliche Geschichte zu konzentrieren. Dabei ist diese in der heutigen Zeit durchaus wichtig, denn viele Jugendliche erkennen (noch) nicht die Gefährlichkeit der sozialen Medien, wenn man unbedacht explizite Dinge postet. Aber vielleicht greift das Thema ja noch ein anderer Film auf, der sich dann in Besetzungsfragen etwas besser anstellt. Verdient hätte es das Thema allemal.
Lena Love (Deutschland 2015)
96 Minuten
Drama
Florian Gaag
Florian Gaag
Emilia Schüle, Jannik Schümann, Sina Tkotsch, Kyra Sophia Kahre, Anna Bederke, Sandra Borgmann