Loriot hat mal gesagt: „Männer und Frauen passen einfach nicht zusammen.“ An diesen Satz denkt man, als sich zufällig die Kuratorin Monika (Ursula Strauss) und der kongolesische Geschäftsmann Joseph (Passi Balende) bei einer Razzia im Frankfurter Bahnhofsviertel über den Weg laufen. Die erfolgreiche Frau Mitte vierzig, voll verankert in der Frankfurter Kunstszene, und der deutlich Jüngere aus Mittelafrika, der seine Karriere pushen will, verlieben sich spontan und beginnen ein schwieriges Verhältnis. Stolz verkündet Joseph, in seiner Heimat sei er ein Prinz. Das Regiedebüt LE PRINCE von Lisa Bierwirth versucht dem aktuellen Thema von Migration und Integration neue Aspekte abzugewinnen. Doch die Regisseurin verzettelt sich.
Das Auf und Ab dieser ungewöhnlicher Liebe wird von Lisa Bierwirth mit zwei sympathischen Darstellern intensiv eingefangen. Besonders die Szenen im Kunstmilieu der Main-Metropole wirken dagegen aufgesetzt und verkrampft. Hier wäre mehr drin gewesen. Auch den Culture-Clash hätte die Regisseurin stärker herausheben können. Die stärkste Szene: Nach dem Ende ihrer Beziehung schenkt Joseph Monika einen Beutel mit Diamanten. Es könnten ja falsche Steine sein, also nimmt Monika einen Hammer. Was sie nicht weiß – wegen ihrer Kristallstruktur sind auch Diamanten, angeblich die härtesten Gegenstände der Welt, anfällig gegen rohe Gewalt. Selten so gelacht! Gerade noch Durchschnitt!
Le Prince (Deutschland 2021)
125 Minuten
Drama
Lisa Bierwirth
Hannes Held, Lisa Bierwirth
Ursula Strauss, Passi Balende, Nsumbo Tango Samuel, Victoria Trauttmansdorff, Alex Brendemühl, Hanns Zischler, Douglas Gordon
Port au Prince Pictures GmbH