Kraven the Hunter

12.12.2024

Mit KRAVEN THE HUNTER begräbt Sony endlich sein eigenes kleines Marvel-Universum. Das war mehr als überfällig…

Einst wurde Sergei Kravinoff (Levi Miller, später: Aaron Taylor-Johnson) in Afrika von einem Löwen angefallen und nur durch das Elixir der gleichaltrigen Calpso (Diaana Babnicova, später: Ariana DeBose) gerettet. Fortan verfügt er über Wahnsinnskräfte, übersinnliche Fähigkeiten und einen besonderen Draht zu Tieren, was er dafür einsetzt, um Jagd auf diverse Schurken zu machen. Nur seinen Vater Nikolai Kravinoff (Russel Crowe) hat er bislang verschont, obwohl der Drogenbaron ihm und seinem Bruder Dimitri (Billy Barrat, später: Fred Hechinger) immer wieder das Leben zur Hölle gemacht hat.

Durch einen Mord in einem russischen Gefängnis und einen spektakulären Ausbruch wird der Gangsterboss Aleksei Sytsevich (Alessandro Nivola) auf ihn aufmerksam. Gemeinsam mit einem äußerst mysteriösen Killer, der sich nur „The Foreigner“ (Christopher Abbot) nennt, versucht er seinen Einfluss in London zu vergrößern – und dabei steht ihm KRAVEN THE HUNTER, wie sich Sergei mittlerweile zu erkennen gibt, mächtig im Weg. Doch im Gegensatz zu anderen kennt er seine Schwachstelle: seinen Bruder Dimitri…

Immer wieder hat Sony versucht, sein erfolgreiches Spider-Man-Franchise zu erweitern. Dass sie dabei lediglich Zugriff auf diverse Schurken aus den Spidey-Comics hatten, macht die Sache nicht besser. Doch anstatt auf die Brutalität der Original-Figuren zu setzen, versuchte man sie auf jugendfrei zu trimmen, um ein größeres Publikum zu erreichen. Und wie wir alle wissen, ging das jedes Mal nach hinten los – man denke nur an die „Venom„-Trilogie oder „Morbius„. Aber auch wenn man sich an positiven Figuren wie „Madame Web“ versuchte, alles wirkte immer nur wie ein Marvel-Universum für Fußgänger.

Auch in KRAVEN THE HUNTER ist das nicht anders. Eine langweilige Origin-Story trifft auf überzogen spielende Darsteller. Nein, das macht nicht einmal ansatzweise Spaß. Und so verkündete Sony noch vor dem Kinostart, dass man sich fortan ausschließlich auf Spider-Man und sein nächstes Abenteuer konzentrieren wolle. Kein Wunder, schließlich sehen die prognostizierten Zahlen für das Eröffnungswochenende von KRAVEN THE HUNTER mehr als mau auf: Man rechnet mit 13-15 Millionen US-Dollar. Zum Vergleich: „Spider-Man: No Way Home“ setzte am ersten Wochenende etwa 587 Millionen US-Dollar um.

Im Prinzip kann man KRAVEN THE HUNTER auch wie folgt zusammenfassen: Angehender Bösewicht bekommt von Russel Crowe ein „Halts Maul“ zu hören und schwört Rache.“ So weit, so banal. Hinzu kommt eine Optik, die an machen Stellen zu wünschen übrig lässt. Gerade wenn der Titelheld wie schwerelos Mauern empor klimmt, hat man als Zuschauer den Eindruck, er würde einfach auf einer waagerechten Fläche auf allen Vieren laufen. Und beim Angriff eines Schneeleoparden wurde ich den Eindruck nicht los, hier würde ein Darsteller in einem Kostüm stecken, den man nachträglich mit halbgaren CGI-Effekten zu überdecken versucht hat.

Nein, KRAVEN THE HUNTER ist ein Film, den die Welt nicht braucht. Und zum Glück hat Sony das auch endlich eingesehen…

Trailer

ab16

Originaltitel

Kraven the Hunter (USA 2024)

Länge

127 Minuten

Genre

Action / Fantasy

Regie

J.C. Chandor

Drehbuch

Richard Wenk, Art Marcum, Matt Holloway

Story

Richard Wenk

Kamera / Director of Photography (DOP)

Ben Davis

Darsteller

Aaron Taylor-Johnson, Ariana DeBose, Fred Hechinger, Alessandro Nivola, Christopher Abbott, Russell Crowe

Verleih

Sony Pictures Releasing GmbH

Filmwebsite

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