Kartoffelsalat

23.07.2015

Leo Weiß (Freshtorge) hat ein schweres Leben an seiner Schule. Er ist der Klassenälteste, aber nicht der beliebteste. Leo kämpft mit schlechten Noten und mangelnder Anerkennung. So beschließen seine Eltern ihn auf eine neue Schule zu verlegen, in der Hoffnung auf einen Neuanfang. 

Dieser erweist sich aber als steinig, denn nur zwei Aussenseiter bieten ihm Anschluss, während er sich Hals über Kopf in die extrem tussige „Perle“ verliebt.

Als ein bedrohlicher Virus ausbricht, der aus den Schülern fresssüchtige Infizierte macht, ergreift Leo die Initiative und beweist sich als Held. Von nun an startet eine waghalsige Rettungsaktion, in der Leo versucht, die nicht befallenen Schüler zu retten. Und möglicherweise ist es auch nicht für die Infizierten zu spät…

Kritik

Da haben wir den Salat. KARTOFFELSALAT um genau zu sein. Der erste YouTube-Kinofilm ist da. Natürlich erfüllt Regisseur Michael David Pate damit sämtliche Befürchtungen, die wir an diesen Film gebunden hatten. Darsteller, die teilweise kaum über das Niveau einer Dorfspielgruppe hinausgehen und eine Handlung so hanebüchen, dass beinahe an Körperverletzung grenzt. Aber das ist eben nur die eine Seite der Medaille…

Treten wir einmal einen Schritt zurück und umgehen die Diskussion, ob wir mit dieser Art des Humors etwas anfangen können. Ich persönlich kann es (leider oder zum Glück) überhaupt nicht, denn mir ist der platte Bildwitz eben halt zu platt. Beispiel gefällig? Gerne: Nach dem Satz „Das ist doch alles Käse“ wird eine Scheibe Käse ins Bild gereicht. Und welche Aktion ist nach dem folgenden Satz zu sehen: „Malen Sie doch den Teufel nicht an die Wand“? Richtig!

Doch halt, ich schweife schon wieder ab. Denn es gibt tatsächlich etwas Positives über KARTOFFELSALAT zu berichten. Doch, wirklich! Ich spreche hier vom Herzblut, dass die Macher in dieses Projekt gesteckt haben. Deutlich ist dem Film anzusehen, dass die Beteiligten hier eine Mordsgaudi hatten und einfach einmal genau das gemacht haben, worauf sie Bock hatten. Ohne Rücksicht auf Verluste. Ohne Rücksicht auf diejenigen Medienvertreter, die YouTuber per se nichts zutrauen. Ohne Rücksicht auf irgendwen. Diese Spielfreude ist durchaus ansteckend und genau das gilt es zu würdigen.

Am Ende mag der Humor von KARTOFFELSALAT nicht mein Fall sein, trotzdem aber zolle ich den Machern Respekt für ihre Leistung. Denn sollte Film nicht immer genau das sein: Die Verwirklichung eines Traumes für denjenigen, der dahinter steht? Und wenn diese Menschen glücklich sind mit dem, was sie geschaffen haben und es eine Zielgruppe gibt, die genau darauf gewartet hat, dann haben wir als Kritiker nicht (wirklich) das Recht, das Ganze niederzumachen, nur weil wir nicht zur Zielgruppe gehören.

Trailer

ab12

Originaltitel

Kartoffelsalat (Deutschland 2015)

Länge

82 Minuten

Genre

Komödie

Regie

Michael David Pate

Drehbuch

Michael David Pate, Freshtorge

Darsteller

Freshtorge, Bibi, Dagi Bee, Y-Titty, Simon Desue, Die Lochis, Die Aussenseiter, Iblali, Shirin David, Melina, Joyce Ilg, Mr. Trashpack, Cengiz Apecrime, Flying Uwe, Davis Schulz, Leon Machére, Otto Waalkes, Maddin Schneider, Norbert Heisterkamp, Katy Karrenbauer, Wolfgang Bahro, Tobias Schenke, Gernot Kunert, CHarles Rettinghaus, Ronald Nitschke, Florian Appelius, Derval de Faria, Borja Schwember, Sabine Stamm, Evil Jared

Verleih

take25 pictures GmbH

Filmwebsite

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