Kandahar

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Ich habe echt geglaubt, die Zeit für diese unsäglichen, militaristischen Durchhaltefilme sei endgültig vorbei. Wie konnte ich bloß so naiv sein! Action-Star Gerard Butler zeigt in KANDAHAR von Ric Roman Waugh mal wieder, was in ihm steckt: ein tougher Soldat und Geheimagent, der natürlich – wie immer – ums nackte Überleben kämpfen muss.

Geheimagent Tom Harris (Gerard Butler) droht aufzufliegen: Als ein Whistleblower die Beteiligung der CIA an der Zerstörung eines iranischen Atomreaktors aufdeckt, taucht auch der Name von Tom Harris auf. Ihm bleiben genau 30 Stunden, um sich vom Iran über 400 Meilen zum afghanischen Flughafen von Kandahar durchzuschlagen. Dabei ist er auf die Hilfe des Übersetzers Mo (Navid Negahban) angewiesen. Doch Mo, dessen Sohn von den Taliban getötet wurde, verabscheut jegliches Blutvergießen und stellt sich quer. Am Ende landen Tom und Mo zwischen allen Fronten. Aber die Rettung kommt von oben: Der britische und der US-Geheimdienst haben alles per Satellitenkamera beobachtet und schreiten ein, bevor Tom und Mo hops gehen. „Ich möchte nicht noch einen Agenten verlieren“, sagt der Brite knallhart. Und schon werden die Raketen ferngezündet. Zynischer geht’s kaum!

Hier hat sich Gerard Butler keinen Gefallen getan, den Vertrag zu unterschreiben. Würg!