Sie gilt als DIE Ikone der US-amerikanischen Folk-Bewegung der 1960er-Jahre: die Sängerin Joan Baez. Die drei Regisseurinnen Karen O’Connor, Miri Navasky & Maeve O’Boyle haben versucht, mit einer Unmenge von Archivmaterial hinter das Geheimnis dieser Frau zu gelangen. Doch auch in JOAN BAEZ – I AM A NOISE bleiben viele Rätsel ungelöst.
Die unglückliche und letztendlich gescheiterte Beziehung zu Bob Dylan, die Freundschaft mit Marin Luther King, die Entstehung der Friedens-Hymne „We Shall Overcome“ – vieles ist bekannt. Doch auch vieles bleibt im Dunkeln. JOAN BAEZ – I AM A NOISE ist kein klassisches Biopic. Die drei Regisseurinnen erzählen uns nicht alles. Und genau diese Leerstellen machen das Besondere des Films aus. Eine Frage bleibt nämlich bis zum Schluss unbeantwortet: Wurde Joan Baez in ihrer Jugend sexuell missbraucht? Mit dieser Unsicherheit müssen wir beim Verlassen des Kinos leben. Doch wir dürfen in den immerhin 118 (!) Minuten eine faszinierende Frau mit all ihren irritierenden Facetten kennenlernen.
Ein mutiger Ansatz, ein mutiger Film! Wer Dokumentarfilme liebt, sollte sich diesen nicht entgehen lassen.
Joan Baez – I Am a Noise (USA 2023)
118 Minuten
Dokumentation
Karen O’Connor, Miri Navasky, Maeve O’Boyle
Karen O’Connor, Miri Navasky, Maeve O’Boyle
Alamode Filmdistribution OHG