20 Jahre nachdem die Nazis vom Mond aus einen Nuklearkrieg begannen, ist die Erde unbewohnbar geworden. Seitdem formieren sich die Überlebenden zu einer großen Kolonie auf der ehemaligen Mondbasis der Braunhemden. Doch der Trabant droht auseinander zu brechen. Die einzig verbleibende Möglichkeit für Wissenschaftlerin Obi Washington (Lara Rossi): Flucht ins Erdinnere. Auf ihrer Mission zu einer dort verborgenen Stadt trifft die Tochter von Renate Richter (Julia Dietze) und James Washington aber keineswegs auf standhafte Verbündete.
Stattdessen begegnet sie einer prähumanen Dinosaurierwelt und früheren Weltherrschern, die sich unter ihrer menschlichen Maske nur versteckt gehalten haben. Seit Jahrhunderten kontrollieren die „Vril“ die irdischen Staatsregierungen mit dem Ziel, die Vorherrschaft ihrer reptilen Rasse über die Menschen zu erringen. Ein Wettrennen um die Zukunft beginnt. Obi Washingtons größter Konkurrent: Adolf Hitler auf einem T-Rex!
Das leidige Problem einer Fortsetzung eines Überraschungshits: Entweder toppt man alles oder man versagt auf ganzer Linie – so wie IRON SKY – THE COMING RACE…
Als IRON SKY vor sieben Jahren das Licht der Kinoleinwände erblickte, war meine Erwartungshaltung extrem gespalten. Das könnte entweder das geilste Ding schlechthin oder der größte Bockmist werden. Zum Glück war der Film so abgefahren, dass ersteres zutraf. Auf solch eine Geschichte – Nazis, die auf der Rückseite des Mondes überlebt haben – muss man erstmal kommen. Zusammen mit dem gewollten Trashfaktor des Films konnte IRON SKY auf ganzer Linie überzeugen – zumindest mich. Man konnte aber auf gar keinen Fall leugnen, dass in dem Projekt jede Menge Herzblut der Macher steckte. Allein die Strapazen, die sie auf sich genommen haben, um den Film per Crowdfunding realisieren zu können, kann nur wertschätzen.
Nun kommen die Mondnazis also wieder zurück und entsprechend hoch waren meine Erwartungen an IRON SKY – THE COMING RACE. Doch was war das? Was bekamen wir hier auf der Leinwand zu sehen? Nun ja, zumindest nicht das, was wir erwartet hatten. Die Handlung ist konfus und wirkt wie lieblos zusammengefügte Versatzstücke einzelner Kurzgeschichten. So ergibt alles nicht wirklich einen runden Film. Klar, ein paar Ideen sind gelungen, aber das reicht leider nicht für einen abendfüllenden Film.
Was mich irgendwie am allermeisten gestört hat, ist die unfassbar schlechte Maske von Julia Dietze, die hier auf alt getrimmt werden sollte. Selten habe ich ein solch unglaubwürdiges Makeup gesehen und drehten sich meine Gedanken im Kopf immer wieder darum, ob das vielleicht aus Trash-Gründen so gewollt war oder ob man es wirklich nicht besser hinbekommen hat. In jedem Fall haben mich dieses Gedanken immer wieder davon abgehalten, der Handlung zu folgen. Aber die war ja sowieso nicht so wirklich vorhanden, wie ich bereits eingangs erwähnte.
IRON SKY – THE COMING RACE zählt für mich leider zu diesem Fortsetzungen, die es besser nicht gegeben hätte. Dann schaue ich mir lieber noch mal den ersten Teil an. Denn der ist nach wie vor großartig.
Iron Sky – The Coming Race (Finnland 2018)
93 Minuten
Science-Fiction
Timo Vuorensola
Dalan Musson, Timo Vuorensola
Udo Kier, Julia Dietze, Lara Rossi, Vladimir Burlakov, Tom Green
Splendid Film GmbH