Für Lisa Wartberg (Heike Makatsch), erfolgsverwöhnte Fernsehmoderatorin und Single, steht ihre Show an erster Stelle. Doch dann verliert ihre Mutter Maria (Katharina Thalbach) nach einem Unfall ihr Gedächtnis, kommt ins Krankenhaus und kann sich nur noch an eines erinnern: Sie war noch niemals in New York! Kurzentschlossen flieht Maria und schmuggelt sich als blinder Passagier an Bord eines luxuriösen Kreuzfahrtschiffes.
Gemeinsam mit ihrem Maskenbildner Fred (Michael Ostrowski) macht sich Lisa auf die Suche nach ihrer Mutter und spürt sie tatsächlich auf der „MS Maximiliane“ auf. Doch bevor die beiden Maria wieder von Bord bringen können, legt der Ozeandampfer auch schon ab und die drei finden sich auf einer unfreiwilligen Reise über den Atlantik wieder.
Lisa lernt an Bord Axel Staudach (Moritz Bleibtreu) und dessen Sohn Florian (Marlon Schramm) kennen. Axel ist so gar nicht Lisas Typ, doch durch eine Reihe unglücklicher Missgeschicke kommen sich die beiden schließlich näher… Mutter Maria trifft auf Eintänzer Otto (Uwe Ochsenknecht), der behauptet, eine gemeinsame Vergangenheit mit ihr zu haben – was Maria mangels Gedächtnis natürlich nicht überprüfen kann. Und Fred verliebt sich Hals über Kopf in den griechischen Bordzauberer Costa (Pasquale Aleardi).
So verläuft die turbulente Schiffsreise – mit mehrmaligem Finden und Verlieren der Liebe und jeder Menge Überraschungen – nach New York.
Ich liebe Musicals und ich bin auch dem deutschen Kino nicht abgeneigt. Aber bei ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK befand ich mich die ganze Zeit im Fremdschämmodus…
Natürlich, die Musik von Udo Jürgens ist Geschmackssache. Aber selbst wenn man keinen Schlager mag, muss man irgendwie eingestehen, das die Songs des vor vier Jahren verstorbenen Musikers zeitlos sind.
Das Musical habe ich selbst nie gesehen, daher kann ich auch keinerlei Kommentar dazu abgeben, wie nah der Film am Bühnenstück ist. Das ist aber auch nicht wirklich relevant, schließlich soll es an dieser Stelle einzig und allein um den Film gehen. Ich frage mich allerdings, warum man bei der Filmversion – abgesehen von ein paar Ausnahmen – verzichtet hat, professionelle Musical-Darsteller zu besetzen. Stattdessen setzt man hier auf die bewährten Gesichter des deutschen Films. Das ist per se nicht verwerflich, doch die stimmlichen Qualitäten eines Moritz Bleibtreu, eines Uwe Ochsenknechts oder einer Katharina Thalbach sind nun mal beschränkt. Bitte nicht falsch verstehen, diese Dame und die Herren singen nicht schlecht, von einem Musical-Film erwarte ich aber schon etwas mehr.
Auch die Optik ist mir persönlich etwas zu überdreht, zu knallig, zu bunt. Dadurch ist deutlich zu erkennen, dass hier in teilweise schlecht ausgeleuchteten Kulissen gedreht wurde. Ich hatte durchaus gehofft – vor allem nach dem Erfolg des Musicals – dass wir mit ICH WAR NOCH NIEMALS IN NEW YORK endlich mal wieder ein vorzeigbares deutschsprachiges Musical haben, aber wenn ich diesen Film beispielsweise meinen schottischen Freunden zeigen würde, würde ich von ihnen vermutlich mit einem Einreiseverbot belegt werden. Also lasse ich es besser sein…
Ich war noch niemals in New York (Deutschland 2019)
129 Minuten
Komödie / Musical
Philipp Stölzl
Alexander Dydyna, Philipp Stölzl, Jan Berger
Heike Makatsch, Moritz Bleibtreu, Katharina Thalbach, Uwe Ochsenknecht, Michael Ostrowski, Pasquale Aleardi, Marlon Schramm, Mat Schuh, Andreja Schneider, Stefan Kurt
Universal Pictures International Germany GmbH