Greg (Thomas Mann) will sein letztes Schuljahr möglichst unauffällig durchziehen und meidet sogar Freundschaften, nur um das soziale Minenfeld, genannt Teenagerzeit, einigermaßen unbeschadet zu überstehen. Er geht sogar so weit, seinen besten Freund Earl (RJ Cyler), mit dem er Kurzfilmparodien von Filmklassikern dreht, als Arbeitskollegen vorzustellen. Bis Gregs Mutter (Connie Britton) darauf besteht, dass er Zeit mit Rachel (Olivia Cooke) verbringt – einem Mädchen aus seiner Klasse, bei dem Krebs diagnostiziert wurde – und er feststellen muss, wie wertvoll echte Freundschaft sein kann.
Noch eine Teenie-Komödie? Mitnichten! Denn ICH UND EARL UND DAS MÄDCHEN hebt sich wohlwollend von all den flachen Komödien ab. Das deutet schon der Originaltitel an: ME AND EARL AND THE DYING GIRL. Im deutschen Titel hat man das „sterbende Mädchen“ einfach auf ein einfaches „Mädchen“ reduziert. Warum, das wird wohl ewig ein Geheimnis des Verleihers bleiben.
Dabei hat der Film diese Trickserei gar nicht nötig, er ist wunderschön von der ersten bis zur letzten Minute. Die Geschichte ist herzerweichend erzählt, folgt aber – zum Glück – nicht dem typischen Schema des Genres. So bleibt der Film bis zum Schluss erfrischend anders. Nicht umsonst wurde er beim Sundace Film Festival ganz groß gefeiert.
Wer also einmal eine Coming-of-Age-Story der besonderen Art sehen möchte, dem sei ICH UND EARL UND DAS MÄDCHEN sehr ans Herz gelegt.
Me and Earl and the Dying Girl (USA 2015)
106 Minuten
Drama / Komödie
Alfonso Gomez-Rejon
Jesse Andrews, nach seinem gleichnamigen Roman
Thomas Mann, Olivia Cooke, RJ Cyler, Nick Offerman, Molly Shannon, Jon Bernthal, Connie Britton, Matt Bennett, Katherine Hughes, Masam Holden
Twentieth Century Fox of Germany GmbH