Ich und Du

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Lorenzo steht mit seinen Mitschülern nicht auf bestem Fuß. Auf dem Weg zum Skikurs macht er kehrt und versteckt sich im weitläufigen Keller. Er freut sich auf eine ungestörte Woche nur mit seiner Lieblingsmusik, Büchern und einer Ameisenkolonie. Doch mitten in der Nacht wecken ihn Schritte: Eine junge Frau, seine Halbschwester Olivia, die schon vor Jahren ausgezogen ist, sucht nach ihren Sachen. Nun braucht sie seine Hilfe.

Kritik

Es passiert recht wenig in Bernado Bertoluccis Film – dem ersten seit 30 Jahren, den er wieder auf italienisch dreht. ICH UND DU erzählt die Geschichte zweier Geschwister auf ihrem Weg zum Erwachsensein. Die Kamera konzentriert sich dabei voll und ganz auf die Charaktere und fängt jede auch noch so kleine Gesichtsregung in Großaufnahmen ein. Das wirkt auf Dauer recht ermüden, zumal sich beim Zuschauer keine wirkliche Nähe zu den beiden Heranwachsenden aufbaut. Sie bleiben verkühlt distanziert.

In die Geschichte kann man wahrscheinlich verschiedenste Dinge hinein interpretieren – wenn man es denn möchte. Dazu fehlt dann aber irgendwie doch der Funke, der Auslöser. Schade.