Ein melancholischer Detektiv (Gabriel Byrne). Eine geheimnisvolle Frau (Charlotte Rampling). Eine flüchtige Begegnung in einem Londoner Hochhaus, in dem ein Mann erschlagen in seiner Wohnung aufgefunden wurde. Statt sich auf die Mordermittlung zu konzentrieren, lässt sich der Polizist in den Bann der rätselhaften Unbekannten ziehen, die mit seinem Fall vielleicht mehr zu tun hat, als er wahrhaben will und sie sich eingesteht. Aus einem raffiniert gesponnenen Netz aus Ahnungen, Andeutungen und Erinnerungen steigt langsam eine schier unerträgliche Wahrheit auf, deren Spuren weit in eine verdrängte Vergangen- heit reichen.
Mysteriös und kalt inszeniert Regisseur Barnaby Southcombe seinen ersten Spielfilm. Dreh- und Angelpunkt der Handlung ist dabei seine Mutter Charlotte Rampling, mit deren Hilfe er einen Blick in die Tiefe der menschlichen Seele wirft. Dabei gelingt es ihm aber nicht wirklich, eine Nähe zu seinen Figuren herzustellen. Zu leer, zu getrieben irren sie durch die trostlosen Betonburgen. Zum Ende hin kann I, ANNA dann doch noch ein wenig Fahrt aufnehmen und überrascht mit der Auflösung der Gesamtsituation. Zu diesem Zeitpunkt hat sich der Zuschauer aber womöglich bereits lange verabschiedet.
I, Anna (Großbritannien / Deutschland / Frankreich 2011)
91 Minuten
Drama / Thriller
Barnaby Southcombe
Barnaby Southcombe, nach dem gleichnamigen Roman von Elsa Lewin
Charlotte Rampling, Gabriel Byrne, Eddie Marsan, Jodhi May, Ralph Brown, Max Deacon, Honor Blackman, Hayley Atwell
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