Haps

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Was in aller Welt hat Ekrem Engizek geritten, seinen Knast-Thriller HAPS – CRIME DOESN’T PAY als unsägliche Mischung aus ungebremstem Rassismus und moralinsauren Voice-over-Kommentaren zu inszenieren. Da stimmt nichts!

Im Vorfeld war zu erfahren, dass sich Engizek sehr für die Prävention von Jugendkriminalität einsetzt. Dieser Film soll Teil dieser Kampagne sein. Das ist aller Ehren wert, doch ich fürchte, der Schuss geht nach hinten los. Die jugendlichen Zuschauer werden diese pädagogische Intention gar nicht merken und sich stattdessen an den unzähligen Gewaltszenen (pardon!) aufgeilen – nach dem Motto: „Das kann ich auch, Digga!“

Der unscheinbare Kleinkriminelle Alexander Rothstein (Constantin von Jascheroff) landet im Gefängnis und muss seine schwangere Frau (Xenia Assenza) zurücklassen. Es muss natürlich der dreckigste Knast Deutschlands sein. Er wird in eine Zelle mit dem unberechenbaren Syrer Khalil (Kais Setti) und den schweigsamen Russen Viktor (Amir Israil „Asche“ Aschenberg) gesteckt. In der Figur des Khalil hat Engizek alle Rassismus-Klischees vereint, mit denen der rechte Rand unserer Gesellschaft Ausländer plakatiert. AfD-Wähler werden ihre Freude haben!

Um zu überleben, lässt sich Alex auf eine gefährliche Allianz mit dem kurdischen Gangsterboss Mazlum (Cem Öztabakci) ein. Gemeinsam starten sie ein lukratives Drogengeschäft, das weit über die Gefängnismauern hinausreicht. Doch Alex verstrickt sich immer tiefer in ein Netz aus Intrigen und Verrat – bis er vor der Entscheidung steht, entweder unterzugehen oder selbst zum Monster zu werden…

Homo homini lupus – der Mensch ist dem Menschen ein Wolf. Hier wird aus einem Paulus ein Saulus. Gewalt regiert die Welt. So viel zur Botschaft von HAPS – CRIME DOESN’T PAY. Haps ist übrigens das arabische Wort für Knast. Dazu gibt es jede Menge Gangsta-Rap.

Sorry: Dieser Film ist zum Kotzen!