Nun ist es soweit. Die Halloween-Trilogie neigt sich dem Ende zu. Aber kann HALLOWEEN ENDS einen würdigen Abschluss finden?
Vier Jahre liegen die blutigen Ereignisse aus „Halloween Kills“ nun bereits zurück. Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) lebt inzwischen mit ihrer Enkelin Allyson (Andi Matichak) zusammen und schreibt ihrer Memoiren. Seitdem wurde der psychopathische Serienmörder Michael Myers nie wieder gesehen und Laurie beginnt langsam aber sicher, ihr Leben wieder zu genießen. Als der junge Babysitter Corey Cunningham (Rohan Campbell) jedoch beschuldigt wird, einen kleinen Jungen getötet zu haben, scheint das Böse nach Haddonfield zurückzukehren. Allyson, die inzwischen als Krankenschwester arbeitet, beginnt mit dem isolierten Aussenseiter Corey eine Beziehung, was wiederum Laurie auf den Plan ruft. Irgendetwas scheint mit dem Jungen nicht zu stimmen…
Nach dem starken Anfang der Reihe und dem mehr als enttäuschenden Mittelteil „Halloween Kills“ kann das Finale der Trilogie endlich wieder überzeugen. Schon der Beginn ist eine Ansage. Hier wird die Geschichte des Babysitters Corey erzählt, dessen Schützling in der Halloween-Nacht ums Leben kommt. Zwar wird er später freigesprochen, doch die Einwohner Haddonfields behandeln ihn fortan wie einen Aussätzigen. Regisseur David Gordon Green inszeniert diese Eröffnung clever als Umkehrung der Prämisse des Originalfilms von 1978, in dem er den Babysitter zum Ziel eines Mörders macht, anstatt eines Kindes.
Dass Green sein Publikum erstaunlich lange auf Michael Myers warten lässt, könnte man dem Film zwar vorwerfen, aber das wäre nicht zielführend. Stattdessen konzentriert er sich auf die unterschiedlichen Beziehungen der Protagonisten, sowie auf die Auswirkungen, die die bisherigen Handlungen auf sie hatten, bzw. haben. Ohne etwas zu verraten: Die Verbindung, die der Film zwischen der Figur des Corey und Michael Myers aufbaut, halte ich persönlich für durchaus clever, denn damit ergründet er, wie sehr Gewalt innerhalb einer Familie zum Querschläger wird und noch lange nachhallt. Vielleicht sind die Wunden verheilt, aber die Narben sind nach wie vor vorhanden.
HALLOWEEN ENDS ist ein mehr als würdiger Abschluss der Reihe, der sich im Gegensatz zum blutigen Vorgänger durch sehr viel mehr Tiefgang auszeichnet.
Halloween Ends (USA 2022)
111 Minuten
Horror
David Gordon Green
Paul Brad Logan, Chris Bernier, Danny McBride, David Gordon Green, nach Figuren von John Carpenter and Debra Hill
Jamie Lee Curtis, Andi Matichak, James Jude Courtney, Will Patton, Rohan Campbell, Kyle Richards
Universal Pictures International Germany GmbH