Guglhupfgeschwader

Autor: Jan-Barra Hentschel

Mit elf Jahren im Hamburger „Savoy“ bei „Ben Hur“ die Liebe zum Kino entdeckt. Dann kam mit „Blow Up“ und „Belle de Jour“ der „Arthouse-Film“ dazu. Seit 1989 ständiger Filmjournalist für diverse Medien. Jetzt fühlt er sich hier bestens aufgehoben.

Kaum zu glauben – GUGLHUPFGESCHWADER ist bereits der achte Teil der Erfolgskomödie rund um den bayerischen Dorfpolizisten Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) aus Niederkaltenkirchen. Romanautorin Rita Falk und Regisseur Ed Herzog haben unverkennbar den Nerv der Zeit getroffen, um jahraus jahrein einen Kracher nach dem anderen ins Kino zu bringen.

Nach zehn Jahren soll das Dienstjubiläum von Franz Eberhofer in Niederbayern ausgiebig gefeiert werden. Doch dem gestressten Polizisten steht nicht der Hang nach Festivitäten. Seine On-Off-Freundin Susi (Lisa Maria Potthoff) verlangt nach einer Paartherapie, sein engster Freund Rudi (Simon Schwarz) hat eine neue Flamme, und im Dorf ist das Lottofieber ausgebrochen. Zu dumm, dass das Lottogeschäft abgefackelt wird – mit einer Toten. Ist die bayerische Mafia mit im Spiel?

Natürlich kämpft sich Franz wieder durch einen Sumpf des Verbrechens. An seiner Seite ist dieses Mal sein neuer, dreibeiniger Hund. Und es gibt ein Finale, bei dem die tapfere Susi „ihren Mann“ steht: „Wieso gehst du mit ungeladener Pistole vor die Tür?“ Die Besetzung ist bekannt, die Story vorhersehbar, der Kreisverkehr vor dem Ort ist immer noch der gleiche – was ist diesmal anders? Nichts!

Irgendwann sollte es genug sein. Wir Filmfans fühlen uns wunderbar unterhalten und merken nicht, dass uns immer wieder Altvertrautes vorgesetzt wird. Es gibt Menschen, die seit Jahrzehnten jeden Sonntag ihren geliebten „Tatort“ anschauen. Und es gibt Kinofans, die jedes Jahr auf den neuen Film aus Niederkaltenkirchen warten. Wie für jede Routine gilt: Wer nichts erwartet, wird nicht enttäuscht. Doch dieses Mal fehlt der Pep!

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