Gloria ist 58 Jahre alt, geschieden und ihre Kinder sind schon aus dem Haus. Doch allein will sie ihre Tage und Nächte nicht verbringen. Dem Alter und der Einsamkeit trotzend, tanzt sie voller Lebenslust auf Single-Partys und flirtet, was das Zeug hält. Als sie den sieben Jahre älteren Rodolfo kennenlernt, scheint sie endlich eine neue Liebe gefunden zu haben. Doch was leidenschaftlich und liebevoll beginnt, wird für Gloria bald zu einer emotionalen Achterbahnfahrt. Zwischen Hoffnung und Enttäuschung schwankend erkennt sie schließlich, dass das Leben noch viel für sie bereithält. Denn diese Frau lässt sich nicht unterkriegen. Nach jedem Rückschlag steht Gloria wieder auf und ihr Stern strahlt heller als zuvor.
Es ist immer so eine Sache mit den Filmen, die auf der Berlinale Preise gewinnen. Meist fragt man sich, ob die Jury der Berliner Filmfestspiele in einer eigenen Welt lebt und vor allem: wie sie zu ihren Entscheidungen bezüglich der Preisvergabe gelangt. Das ist auch im Fall von GLORIA nicht anders. Hauptdarstellerin Paulina García wurde „für ihre charismatische, vielschichtige und intensive Figurenzeichnung gefeiert“ und gewann damit den silbernen Bären.
In der Summe enttäuscht GLORIA aber und wird sich voraussichtlich in die lange Schlange der Filme einreihen, die auf der Berlinale gefeiert, vom Publikum aber gemieden werden. Sicher, der unbändige Lebenswille der Protagonistin ist verblüffend, meist aber auch einfach nicht nachvollziehbar. Hinzu kommt die recht banale Handlung, in der eigentlich gar nicht wirklich etwas passiert. So bleibt am Ende des Filmes ein fader Beigeschmack zurück. Warum sollte man in ein solch uninteressantes Leben blicken, nur weil die Person nicht nicht unterkriegen lässt. Und warum zum Henker gewinnt solch ein Film einen silbernen Bären. Fragen über Fragen, die wohl unbeantwortet bleiben…
Gloria (Spanien / Chile 2012)
109 Minuten
Drama
Sebastián Lelio
Sebastián Lelio, Gonzalo Maza
Paulina García, Sergio Hernández, Diego Fontecilla, Fabiolo, Zamora, Coca Guazzini, Hugo Moraga
Alamode Filmverleih