Gesellschaftsspiele

Ein Wochenende ohne Netz – und schon fallen acht Jugendfreunde ins Bodenlose! Dabei war doch die Geburtstagsparty, mit der sie Mitzi auf einer finnischen Schäreninsel überraschen wollten, nur gut gemeint. Dann aber stellt ihnen die mondäne Veronika den schwedischen Schauspielstar Mikael als ihren neuen Freund vor und setzt damit einen Reigen alter Rivalitäten in Gang. Fortan ist die Spannung unter den Freunden, die untereinander mehrfach verbandelt waren, mit Händen zu greifen. Zugleich löst sie neues Begehren aus. Und nachdem die hippen Mittdreißiger ihre Handys abgestellt haben, geht auch die sittliche Ortung verloren…

Kritik

In Ihrem Spielfilmdebut GESELLSCHAFTSSPIELE wirft die finnische Regisseurin Jenni Toivoniemi einen Blick auf acht Freunde, die eigentlich zusammen gekommen sind, um den Geburtstag von Mitzi zu feiern. Doch wie es bei alten Freunden immer mal wieder der Fall ist, gibt es auch hier ein paar ungeklärte Dinge aus der Vergangenheit, die nach und nach ans Tageslicht kommen und den einen oder anderen Streit auslösen. Aber auch nicht erfüllte Träume stellen hier eine Bedrohung für den Seelenfrieden dar, schließlich hatte sich fast jeder der Protagonisten seine Zukunft einst anders vorgestellt.

Toivoniemi gelingt in ihrer Inszenierung eine äußerst interessante Figurenzeichnung, die weit von Klischees entfernt ist. Wer beim Lesen der Inhaltsangabe in erster Linie an die typischen Beziehungsdramen denkt, wie beispielsweise „Das perfekte Geheimnis“, liegt hier – zum Glück – ziemlich daneben. Nein, hier ist alles ein wenig tiefgründiger und unerwarteter und das tut dem Film verdammt gut. Gerade weil hier fast jeder mal irgendetwas mit jedem gehabt hat, haben einfache Aussagen mitunter unvorhersehbare Folgen. Trotzdem bleibt die Geschichte glaubwürdig und wirkt zu keinem Zeitpunkt konstruiert. 

Der Blick von Toivoniemi auf diese „Thirty-Somethings“ und ihre Vorstellungen von Liebe und Karriere ist mehr als sehenswert. Kein Wunder, dass der Film bei den Nordischen Filmtagen 2020 in Lübeck vom Freundeskreis mit dem Preis für das beste Spielfilmdebüt ausgezeichnet wurde.

Trailer

Im Rahmen der Berichterstattung
FSK noch unbekannt

Originaltitel

Games People Play / Seurapeli (Finnland 2020)

Länge

119 Minuten

Genre

Drama

Regie

Jenni Toivoniemi

Drehbuch

Jenni Toivoniemi

Darsteller

Laura Birn, Emmi Parviainen, Eero Milonoff, Samuli Niittymäki, Paula Vesala, Christian Hillborg, Iida-Maria Heinonen, Paavo Kinnunen

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