Wann haben Videospiel-Verfilmungen jemals auf der Leinwand funktioniert? Okay, es gibt ein paar wenige Ausnahmen, aber FIVE NIGHTS AT FREDDY’S ist leider keine davon.
Einst war Freddy Fazbears’s Pizza das eindrucksvollste Restaurant im Ort, jetzt ist es mehr oder minder eine verlassene Ruine. Als Mike Schmidt (Josh Hutcherson) eines Tages dort einen Job als Nachtwächter antritt, sieht es nach nach einer simplen Tätigkeit aus. Die Aufgabe: „Lasse niemanden herein“. Leichter gesagt als getan, denn die animatronischen Figuren, die einst das Alleinstellungsmerkmal der Pizzeria waren, führen scheinbar ein seltsames Eigenleben. Und Mike hat sowieso mit seinen eigenen Dämonen zu kämpfen, schließlich wurde sein Bruder entführt, als Mike gerade mal zwölf Jahre alt war. Außerdem muss er sich seit dem Tod der Eltern um seine kleine Schwester Abby (Piper Rubio) kümmern…
Klingt konfus? Ist es auch. Scott Cawthon, der das Drehbuch (zusammen mit Emma Tammi und Seth Cuddeback) geschrieben hat, zeichnete sich auch für die gleichnamige Videospielreihe verantwortlich. Zusätzlich zu den Games hat Cawthon diverse Begleit-Romane veröffentlicht. Im Script zum Film aber wimmelt es nur so von Logiklöchern. Das beginnt gleich in der ersten Szene, in der jemand versucht, durch den Lüftungsschacht vor etwas zu fliehen. Allerdings muss er dafür eine halbe Ewigkeit an einer einzige Schraube herumdrehen, während alle anderen Lüftungsgitter sich offenbar mit dem minimalsten Gewaltaufwand öffnen lassen. Egal. Nachdem er sich mit Taschenlampe durch den metallenen Tunnel gekämpft hat, lässt er die brennende Leuchte einfach liegen, obwohl es in der Umgebung noch immer dunkel ist. Klar, darüber kann man durchaus hinwegsehen, aber genau diese Ungereimtheiten ziehen sich durch den ganzen Film.
Hinzu kommt noch die Tatsache, dass sich einige der Figuren so auffällig verhalten, dass selbst dem unerfahrensten Horror-Fan schnell klar ist, wer hier etwas mit den mysteriösen Vorgängen zu tun hat. Und in den USA bekam FIVE NIGHTS AT FREDDY’S das Zertifikat PG13, daher darf man natürlich keine Brutalität oder gar Blut erwarten.
Das war tatsächlich vertane Lebenszeit. Dabei hätte die Idee durchaus etwas für einen guten Film hergegeben. Aber das Schlimmste ist, dass die Geschichte über die entführten Kinder nie wirklich aufgeklärt wird. Vermutlich wäre er in den USA dann auch nicht ab 13 Jahren freigegeben worden. Nein, diesen Film braucht wirklich absolut niemand.
Five Nights at Freddy's (USA 2023)
110
Horror
Emma Tammi
Scott Cawthon, Seth Cuddeback, Emma Tammi, basierend auf der Videogame-Serie von Scott Cawthon
Josh Hutcherson, Elizabeth Lail, Piper Rubio, Mary Stuart Masterson, Matthew Lillard, Kat Conner Sterling
Universal Pictures International Germany GmbH