Die neue Reihe „Gegenwartskino im Fokus“ beim Filmfest Hamburg war gleich im ersten Jahr 2019 ein voller Erfolg. Die Französin Céline Sciamma und der Filipino Lav Diaz waren vor einem Jahr gleich mit jeweils drei Filmen in Hamburg vertreten und persönlich anwesend. Aus bekannten Gründen konnten diesmal die US-Amerikanerin Kelly Reichardt und der Chilene Pablo Larrain nicht in die Hansestadt kommen – doch ihre Filme waren da.
Larrain schickte zwei frühe Werke („Tony Manero“ und „¡No!“) und „Ema“, das inzwischen in den Kinos angelaufen ist.
Die Independent-Ikone Reichardt war mit ihrem fast unbekannten Debütfilm „River of Grass“ (1994) und ihrem Meisterwerk „Meek’s Cutoff“ (2010) zu Gast. Dieses erschütternde Melodram ist einer der faszinierendsten Spätwestern des neuen Jahrtausends. Michelle Williams spielt eine verzweifelte Frau, die bei einem Treck durch die Rocky Mountains von einem Trapper überredet wird, eine Abkürzung zu wagen. Bald droht allen der Hungertod. In ihrem neuen Film „First Cow“ greift Kelly Reichardt das Motiv des Spätwestern wieder auf.
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