Erbarmen

23.01.2014

Nach einem katastrophal gescheiterten Einsatz wird Carl Mørck (Nikolaj Lie Kaas) in die neu gegründete Sonderabteilung Q abgeschoben. Sein Auftrag ist klar: Er darf nicht mehr selbst ermitteln, sondern soll ungelöste Fälle möglichst schnell und geräuschlos zum Abschluss bringen. Doch es dauert nur wenige Tage, bis seine Sturheit ihn und seinen Assistenten Assad (Fares Fares) auf die Spur von Merete Lynggaard (Sonja Richter) führt. Die bekannte Politikerin ist vor Jahren auf mysteriöse Weise von einer Passagierfähre verschwunden. Und der einzige Zeuge, ihr Bruder, ist nicht vernehmungsfähig. Der Fall wurde als wahrscheinlicher Selbstmord zu den Akten gelegt, doch Carl und Assad finden Hinweise, die sie an dieser Version zweifeln lassen. Trotz anders lautender Anweisungen nehmen sie eigene Ermittlungen auf, tauchen in die Tiefen von Merete Lynggaards Vergangenheit ein – und beginnen langsam aber sicher zu verstehen, dass das Böse manchmal nur auf den richtigen Zeitpunkt wartet, bis es sich voller Grausamkeit und Horror in ein Leben drängt…

Kritik

Eigentlich müsste man für skandinavische Thriller ein eigenes Genre definieren, schließlich ähneln sie sich immer wieder in vielen Punkten, ohne dabei jedoch zu langweilen. So auch ERBARMEN, der auf dem ersten Roman des dänischen Autors Jussi Adler-Olsen basiert. Auch dieser Film dreht sich wieder um einen gefallenen Antihelden, der in die düsteren Abgründe menschlicher Grausamkeit blickt.

Die Story ist dabei gar nicht arg tiefgründig, doch dem Regisseur Mikkel Nørgaard gelingt es, dem Zuschauer immer wieder Adrenalinstöße zu verpassen. Der filmische Albtraum zeigt keinerlei ERBARMEN, weder mit dem ums Überleben kämpfenden Opfer, noch mit dem Zuschauer.

Für Fans von skandinavischen Ermittlern ist ERBARMEN mit Sicherheit Pflichtprogramm, aber auch alle anderen, die dem Thriller-Genre nicht abgeneigt sind, werden den Kinosaal vollends zufrieden verlassen. Schließlich fesselt der Film den Zuschauer vom ersten bis zum letzten Moment.

Die deutsch-dänisch-schwedische Koproduktion wurde übrigens in Teilen auch in Hamburg und Umgebung gedreht und feierte auf dem Filmfest Hamburg seine vom Publikum gefeierte Premiere. Auch die weiteren Romane von Jussi Adler-Olsen – „Schändung“, „Erlösung“, „Verachtung“, sowie der erst im September 2013 erschienene Band „Erwartung“ – sollen verfilmt werden. „Schändung“ wurde sogar bereits im September und Oktober 2013 u.a. in Hamburg und Schleswig-Holstein gedreht.

Trailer

ab16

Originaltitel

Kwinden I Buret (Dänemark / Deutschland / Schweden 2013)

Länge

97 Minuten

Genre

Thriller

Regie

Mikkel Nørgaard

Drehbuch

Nikolaj Arcel, basierend auf dem Roman von Jussi Adler-Olsen

Darsteller

Nikolaj Lie Kaas, Fares Fares, Sonja Richter, Mikkel Boe Følsgaard, Søren Pilmark, Troels Lyby

Verleih

NFP Marketing & Distribution GmbH

Filmwebsite

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