Sam (Nils Westblom) und Jonathan (Holger Andersson) sind zwei glücklose und etwas kummervolle Vertreter für Scherzartikel. Als Handlungsreisende sind sie in wichtiger Mission unterwegs: sie wollen helfen, Spaß zu haben. Da die Welt voller Enttäuschungen und eine seltsam einsame Angelegenheit ist, haben sie sich auf die Klassiker unter den Kuriositäten spezialisiert: Vampirzähne, Lachsack und eine groteske Monstermaske. Weil das Verkaufen eine grässliche Angelegenheit ist, tun sich Sam und Jonathan oft schwer, die Ware mit dem nötigen Schwung unters Volk zu bringen und sind sich äußerst uneinig, welche Präsentationsstrategie die richtige ist. Denn Freude zu verbreiten in einer sonst fahlen Welt ist schwer. Doch Verkaufen müssen sie den Spaß, denn das kabbelnde Verkäuferduo ist furchtbar pleite. Mit der Träne im Gesicht und dem Lachsack im Vertreterkoffer gehen sie auf eine phantastische Reise durch Räume der Geschichte und finden sich in traumverlorenen Erinnerungen wieder – an verliebte Könige, getauschte Küsse und fröhlich gurrende Tauben.
Da hätten wir ihn, gleich am ersten Tag des neuen Jahres: den Film mit dem wahrscheinlich längsten Titel des Kinojahres. Diesen Film als skurril zu bezeichnen, ist tatsächlich haushoch untertrieben, denn EINE TAUBE SITZT AUF EINEM ZWEIG UND DENKT ÜBER DAS LEBEN NACH spielt in einer ganz eigenen Welt, die sicherlich nicht jedem Kinogänger zugänglich ist. Mir persönlich war es dann doch zu abgedreht und zu zusammenhangslos, als dass ich an diesem Werk meinen Spaß gehabt hätte. So bleibt am Ende leider nur ein Film, der sicherlich sein Zielpublikum finden wird. Nur leider ohne mich.
En duva satt på en gren och funderade på tillvaron (Schweden / Norwegen / Frankreich / Deutschland 2014)
100 Minuten
Komödie
Roy Andersson
Roy Andersson
Holger Andersson, Nils Westblom, Charlotta Larsson, Viktor Gyllenberg, Lotti Törnros, Jonas Gerholm, Ola Stensson, Oscar Salomonsson, Roger Olsen Likvern
Neue Visionen Filmverleih GmbH