Neben den Filmen MY NAME IS EMILY aus Irland, MR. RIGHT aus den USA und A REYKJAVÍC PORNO aus Island stand für mich heute noch ein weiteres Hightlight auf dem Plan: CHICKEN. Mein absoluter Lieblingsfilm des letztjährigen Edinburgh International Film Festival wurde außerhalb des Festivals im Rahmen des „Discover Tuesday“ in allen Picturehouse-Kinos in den UK gezeigt, darunter auch das Cameo hier in Edinburgh. Also hieß es für mich raus aus dem Festival und rein ins „normale“ Kino. Das Ergebnis hat mich dann erneut geflasht und daran erinnert, warum sich dieser Film seit einem Jahr so unfassbar tief in meinem Kopf verankert hat. Bislang hat mich keiner der 30 gesichteten Filme beim Festival so sehr abgeholt, wie CHICKEN. Es ist eine Schande, dass dieser Film noch immer keinen Verleih in Deutschland gefunden hat. Aber vielleicht ändert sich das ja bald einmal…
Irland 2015, 94 Minuten
Regie: Simon Fitzmaurice
Besetzung: Evanna Lynch, Michael Smiley, George Webster
Emily und Arden begeben sich auf einen lebensverändernden Roadtrip, um Robert, den Vater des Mädchens zu finden. Aber getreu dem Motto „Sei vorsichtig dabei, was Du dir wünscht“, finden die beiden bald heraus, dass man Robert vielleicht lieber nicht hätte suchen sollen.
Viele kennen Evanna Lynch noch als Luna Lovegood aus den Harry Potter Filmen. Jetzt zeigt die 24-jährige, dass sie zu weitaus Größerem berufen ist. In ihrer ersten Hauptrolle zeigt sie eine eindrucksvolle emotionale Tiefe, die den Film wunderbar trägt. MY NAME IS EMILY ist ein kleiner, aber äußerst feiner Film aus Irland, der es hoffentlich auch in die deutschen Kinos schaffen wird. (4.0/5)
Ach und zu A REYKJAVÍC PORNO darf ich erst etwas nach der Premiere morgen Abend sagen.
USA 2015, 90 Minuten
Regie: Paco Cabezas
Besetzung: Sam Rockwell, Anna Kendrick, Tim Roth, James Ransone, Anson Mount, Michael Eklund, RZA, Katie Nehra, Jaiden Kaine, Douglas M. Griffin, Luis Da Silva Jr., Elena Sanchez, Garrett Kruithof, Christopher Matthew Cook, Ross Gallo, Wendy McColm
Martha landet nach einer schlechten Beziehung direkt in den Armen des berüchtigten und weltweit gesuchten Auftragskillers Francis, der nur allzu offen damit umgeht, womit er sein Geld verdient.
Anna Kendrick hat bei mir sowieso einen dicken Stein im Brett, da es diese unfassbare Kombination aus Cleverness, Albernheit und attraktivem Aussehen so kein zweite Mal gibt. Kein Wunder also, dass ich mir MR. RIGHT hier in Edinburgh ansehen musste. Dass mich dann jedoch der Film tatsächlich auf ganzer Linie überzeugen würde, hätte ich nicht gedacht. Regisseur Paco Cabezas verbindet gekonnt die Genres Action-Thriller und Romantic Comedy. MR. RIGHT sprudelt nur so vor großartigen Ideen und Sam Rockwell und Anna Kendrick spielen ganz hervorragend. In der Summe ist MR. RIGHT ein riesengroßer Spaß! (4.5/5)
USA 2016, 105 Minuten
Regie: Anthony Scott Burns, Kevin Kolsch, Nicholas McCarthy, Adam Egypt Mortimer, Gary Shore, Kevin Smith, Sarah Adina Smith, Scott Stewart, Dennis Widmyer
Besetzung: Seth Green, Clare Grant, Ruth Bradley, Sophie Traub, Jocelin Donahue, Harley Morenstein, Lorenza Izzo, Andrew Bowen
Eine Reihe von Regisseuren, darunter Kevin Smith, Gary Shore und Nicholas McCarthy, haben sich von unterschiedlichen Feiertagen inspirieren lassen und eine dunkle und angsteinflössende Geschichtensammlung erschaffen. Nach diesem Film denkt man sicherlich anders über die Feiertage nach. Vom extrem unfreundlichen Osterhasen bis zum hinterhältigen Geschenk zum Valentinstag – hier herrscht das Böse vor.
Was mit diversen Liebshymnen an Städte (PARIS JE T’AIME, NEW YORK I LOVE YOU) funktioniert hat, könnte man doch auch mal im Horrorbereich probieren? Oder? Aber natürlich! Und siehe da, es funktioniert sogar, denn die hier gezeigten Geschichten sind schnell und auf den Punkt erzählt, und dabei doch so unterschiedlich wie eben die Regisseure selbst. Ein Heidenspaß und ein völlig anderer Blick auf die Feiertage. (3.5/5)