EIFF 2016 – Tag 3

Es regnet noch immer in Edinburgh. Das ist nicht weiter schlimm, wenn man sowieso den ganzen Tag in den Kinosälen der Stadt verbringt. Dann sollten aber zumindest die Filme stimmen. Heute gab es vier weitere Filme, womit die aktuelle Zählung auf 13 steht. Zu FAST CONVOI, ADULT LIFE SKILLS und MACBETH UNHINGED darf ich mich bereits äußern, aber die Kritik zum Abschlussfilm WHISKY GALORE folgt erst zum Ende des Festivals. 

Fast-Convoi

FAST CONVOI (LE CONVOI)

Frankreich 2016, 102 Minuten
Regie: Frédéric Schoendoerffer
Besetzung: Benoit Magimel, Reem Kherici

Der Film folgt einer Reihe von Drogenkurieren auf ihrem Weg vom Süden Spaniens bis nach Paris. Ihre High-Speed-Jagd wird durch eine Schießerei mit der Polizei in der Nähe der Grenze unterbrochen, was ihren übercoolen Anführer vor die schwierige Aufgabe stellt, sein Team unter allen Umständen zusammenzuhalten.

Männer, die etwas illegales transportieren, hat man durchaus schon einmal gesehen, aber selten war das so langweilig wie hier. Schießereien mit der Polizei, Gangster am Rande des Nervenzusammenbruchs – all das wirkt hier wie beiläufig aufgenommen. Hinzu kommt der exzessive Einsatz von Gelbfiltern. Das sieht vielleicht bei CSI MIAMI gut aus, hier wirkt es schlichtweg deplatziert. (2.0/5)

 

Adult-Life-Skills

ADULT LIFE SKILLS

Großbritannien 2016, 96 Minuten
Regie: Rachel Tunnard Besetzung: Jodie Whittaker, Lorraine Ashbourne, Brett Goldstein, Rachael Deering, Eileen Davies, Alice Lowe, Edward Hogg, Ozzy Myers

Ann geht auf die 30 zu, aber nach dem Tod ihres Zwillingsbruders hat sie aufgehört, sich mit ihrem eigenen Leben auseinanderzusetzen. Sie lebt im Schuppen im Garten ihrer Mutter und versteckt sich hinter ihrer Vorstellungskraft, in dem sie wirre Filmchen dreht, in denen ihre Daumen die Hauptrolle spielen. Als sie sich mit dem kleinen Nachbarsjungen anfreundet, dessen Mutter plötzlich im Krankenhaus landet, deutet sich für sie ein Ausweg aus ihrer ewigen Kindheit an.

Die Regisseurin Rachel Tunnard legt mit ADULT LIFE SKILLS einen extrem skurrilen Film vor, der jedoch sein Herz am rechten Fleck hat. Die Story, die sie erzählt, ist vielleicht recht einfach gehalten, dafür lebt der Film von der Performance seiner Hauptdarstellerin Jodie Whittaker. Vielleicht hätte dem Film ein bisschen weniger Verspieltheit gut getan, aber letztlich ist er eben schlichtweg „anders“. Und das ist per se schon mal zu begrüßen. (3.5/5)

 

Macbeth-Unhinged

MACBETH UNHINGED

Großbritannien 2016, 89 Minuten
Regie: Angus Macfadyen Besetzung: Angus Macfadyen, Taylor Roberts, Kevin Mcnally, Harry Lennix, Seth Numrich

Regisseur und Hauptdarsteller Angus Macfadyen transportiert Shakespeares Macbeth auf den Rücksitz einer Limousine, die auf den schmutzigen Straßen von New York umherfährt.

Irgendwie ist das hier leider so überhaupt nicht mein Ding. Ein sogenannter künstlerisch wertvoller Film, der das klassische Werk Shakespeares in die heutige Zeit versetzt. Schwarz-Weiße Bilder, die nur durch ein paar weniger Farbbilder unterbrochen werden, überlagerte Bilder und überlagerte Dialoge, die mehr an eine Videoinstallation erinnern, denn an einen Film. Ich kann hier zwar erkennen, das Macfadyen hier durchaus künstlerisch tätig war und dass er sein ganzes Herzblut in dieses Low-Budget-Projekt gesetzt hat, aber ich bin schlichtweg nicht in der Lage, hier einen Zugang zu finden. Normalerweise würde ich hier null Punkte vergeben, aber aus Anerkennung der künstlerischen Leistung gibt es doch noch einen Bonuspunkt (1.0/5)

Im Rahmen der Berichterstattung

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