Kaum zu glauben, dass bereits wieder ein Jahr vergangen ist. Aber wenn die guten Filme rufen, mache ich mich auf den Weg ins wunderschöne Edinburgh zum dortigen internationalen Filmfestival. Das findet 2016 tatsächlich bereits zum 70. Mal statt und wartet erneut mit jeder Menge vielversprechender Filme auf. Mein erster Tag hier in Schottland beginnt zwar mit insgesamt vier Filmen, über zwei davon darf ich aber bis zur entsprechenden Premiere am Donnerstag, 16.06.2016 (STARFISH) bzw. Mittwoch, 22.06.2016 (KIDS IN LOVE) noch nichts sagen. Die Bewertungen folgen dann an den jeweiligen Tagen. Dafür aber über MOTHER und THE HOMECOMING.
Estland 2016, 89 Minuten
Regie: Kadri Kõusaar Besetzung: Tiina Mälberg, Jaan Pehk, Jaak Prints, Rea Lest, Andres Tabun, Andres Noormets, Siim Maaten
Seitdem ihr Sohn nach einer Schießerei im Koma liegt, wird er von seiner Mutter zu Hause gepflegt. Die Polizei ist derweil nicht in der Lage, den Schützen ausfindig zu machen. Während seine Besucher an seinem Krankenbett nacheinander dem regungslosen Körper ihre Geheimnisse offenbaren, kommt langsam aber sicher die Wahrheit ans Licht.
Eigentlich ist MOTHER ja ganz amüsant, wenn das halbe Dorf nach und nach quasi zur Beichte ans Bett des komatoösen jungen Mannes kommen, aber am Ende ist die Story dann doch zu konstruiert und für eine Spielfilmlänge ist dann schlichtweg zu wenig passiert. (2.5/5)
Island 2015, 95 Minuten
Regie: Björn Hlynur Haraldsson Besetzung: Hilmar Jónsson, Harpa Arnardóttir, Hilmir Jensson, Þórunn Arna Kristjánsdóttir
Als David seinen Eltern die neue Freundin Sunna vorstellt, erkennt sein Vater Gunnar, ein Autor dutzender Selbsthilfebücher, dass sie seine Tochter aus einer heimlichen Liebschaft ist. Da seine eigene Ehe bereits gefährlich am Wanken ist, setzt Gunnar fortan alles daran, die mögliche Hochzeit der beiden Turteltauben zu sabotieren.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie viele hochwertige Filme das kleine Island mit seinen gerade mal 300.000 Einwohnern immer wieder hervorbringt. Dieser Film ist dabei erneut keine Ausnahme. Die Geschichte ist amüsant und gar nicht so weit hergeholt. Dazu wartet der Film mit mehr als einer Plotwendung auf, die den Zuschauer in schallendes Gelächter verfallen lässt. THE HOMECOMING ist vielleicht nicht der beste Film aus Island, aber immerhin einer der lustigsten.