nochnfilm.de ist in diesem Jahr erstmals zu Gast auf dem Edinburgh International Film Festival und berichtet von dort über das Festival, die Filme und alles, was sonst noch in der schottischen Stadt passiert.
Nach der Anreise am Vorabend ging es am heutigen Dienstag gleich früh morgens um 9.00 Uhr los mit den ersten Filmsichtungen.
USA 2015, 87 Minuten
Diesen Film könnte man als so etwas wie den kleinen Bruder von EX MACHINA bezeichnen, denn beide erzählen von künstlichen Intelligenzen. Allerdings ist der Roboter hier männlich und die Wissenschaftlerin/Reporterin, die über ihn schreiben soll, weiblich. Beide Film mögen dieselbe Prämisse haben, doch UNCANNY bewegt sich letztendlich doch in eine andere Richtung, als zwischen Roboter und Schöpfer eine Rivalität und die Gunst der schönen Reporterin (überzeugen: Lucy Griffiths). Der Haupttwist mag ein wenig vorhersehbar sein, wenn man sich in diesem Genre ein wenig auskennt, trotzdem ist UNCANNY ein sehenswerter Sci-Fi-Streifen, dem es mit einfachen Mitteln gelingt, eine wunderbare Atmosphäre aufzubauen. (4/5)
USA 2014, 124 Minuten
Im Jahre 1971 startete der Psychologie-Professor Dr. Philip Zimbardo (Billy Crudup) ein soziales Experiment, in dem er freiwillige Studenten der Stanford University in zwei Gruppen aufteilte. Die eine Hälfte sollte die Wärter und die andere die Gefangenen darstellen. Als sich beide Gruppen mehr und mehr in ihre Rollen hinein steigern, droht das Experiment außer Kontrolle zu geraten.
Das Thema wude bereits mehrfach verfilmt, im Jahre 2001 kam sogar eine deutsche Version mit Moritz Bleibtreu in der Hauptrolle ins Kino. Diese neue Verfilmung von Leslye Headland verzichtet jedoch auf die übertrieben Dramatisierung und lässt die Geschichte für sich sprechen. Dadurch fehlt dem Film zwar eine gewisse dramaturgische Spannung, uninteressant wird der Film dadurch jedoch keinesfalls. Die Darsteller, darunter Ezra Miller (Vielleicht lieber morgen), liefern eine erstklassige Performance ab und so kommt der Film dem ursprünglichen Experiment mit Sicherheit am Nächsten. (3,5/5)
Großbritannien 2015, 97 Minuten
Zwei Mädchen aus gestörten Familien – die 15-jährige Shelly (Lauren McQueen), die sich mit kleinen Gaunereien durch die Straßen streunt und die 17-jährige Rachel (Brogan Ellis), die sich mehr und mehr auf Shelly fixiert – treffen aufeinander und begeben sich auf einen Pfad, der für beide tiefgehende Veränderungen auslöst.
Aufgrund eines Embargos darf eine Bewertung des Filmes erst nach der Weltpremiere am 23. Juni erfolgen.
Mexiko/USA 2015, 85 Minuten
Als ein US-Bundesagent (Tim Roth) auf der Suche nach Waffenschmugglern auf einen jungen Möchtegern-Kriminellen (Kristyan Ferrer) trifft, der für ein Familien-Kartell Autos vollgepackt mit Waffen von den USA nach Mexiko fährt, befinden sich beide plötzlich auf der Flucht. Dieses Roadmovie, gleichzeitig auch das Regiedebut von Gabriel Ripstein, kann leider wenig überzeugen. Das liegt zum einen an der unruhigen Handkamera, aber auch an dem durchaus als misslungen zu bezeichnenden Schnitt. Immer wieder bleibt die Kamera auf Situationen stehen, in denen erst Minuten später etwas passiert. Ob der Regisseur dies als künstlerisch wertvoll erachtet hat, ist mir nicht bekannt. Als Zuschauer hat man dort jedoch immer wieder den Eindruck, der Regisseur hätte vergessen, „Cut“ zu rufen. (1/5)