Ein Date ist ja an sich schon ziemlich nervenaufreibend. Doch was, wenn sich der Abend durch die Handynachrichten eines Unbekannten zum tödlichen Albtraum entwickelt? Das erzählt der Thriller DROP – TÖDLICHES DATE von Christopher Landon…
Nach langer Zeit hat sich die alleinerziehende und verwitwete Mutter Violet (Meghann Fahy) von ihrer jüngeren Schwester Jen (Violett Beane) überreden lassen, auf ein Date zu gehen. Im äußerst schicken Restaurant „Palate“, das sich im obersten Stock eines Hochhauses befindet und einen atemberaubenden Ausblick bietet, trifft sie sich mit dem Fotografen Henry (Brandon Sklenar). Eigentlich entwickelt sich das Treffen recht positiv: Henry ist charmant, zuvorkommend und wesentlich attraktiver, als sie erwartet hätte. Doch dann erhält Violet plötzlich eine Reihe von anonymen Nachrichten. Der Unbekannte macht ihr schnell klar, dass sie seine Befehle präzise befolgen soll und Niemandem davon erzählen darf – sonst droht eine vermummte Gestalt, die sie auf den Überwachungskameras ihres Zuhauses sehen kann, ihren Sohn und die babysittende Schwester zu töten. Schnell wird Violett klar: Gehorcht sie nicht, müssen alle sterben, die sie liebt…
Thriller, in denen eine Figur irgendwelche Anweisungen befolgen muss und mit dem Tod einer geliebten Person gedroht wird, gibt es zuhauf in der Filmgeschichte. Also stellt man sich als Filmkritiker natürlich zuerst einmal die Frage, was dieser Film denn nun dem Genre Neues hinzufügen kann. Im Falle von DROP – TÖDLICHES DATE ist das auf den ersten Blick nicht wirklich viel, abgesehen davon, dass es sich hier nicht um typische SMS oder WhatsApp-Meldungen handelt, sondern um sogenannte AirDrop-Nachrichten. Dabei versucht ein Handynutzer, eine Nachricht an ein Handy in unmittelbarer (Bluetooth-)Reichweite zu senden. Der Empfänger erhält eine Benachrichtigung und kann entscheiden, ob er diese annehmen möchte oder nicht. Eigentlich ist AirDrop nur dazu gedacht, mit Personen in der Nähe schnell und unkompliziert Dokumente oder Bilder auszutauschen, aber diese technische Besonderheit lassen wir einfach einmal außen vor. Sonst wäre der Film nämlich ganz schnell wieder vorbei.
Genau dieser Ansatz macht DROP – TÖDLICHES DATE aber so interessant. Von wem stammen diese Nachrichten? Es muss in jedem Fall irgendjemand sein, der sich auch in diesem Restaurant befindet. Ist es der aufdringliche Klavierspieler? Oder die Barkeeperin? Die Empfangsdame? Oder der merkwürdige ältere Herr, der – genau wie Violet – auch auf einem ersten Date ist? Oder gar jemand gänzlich anderes? Regisseur Christopher Landon gelingt es, dass wir als Zuschauer eifrig mitraten und so mittendrin in der Handlung sind. Clever!
Doch DROP – TÖDLICHES DATE ist nicht nur intelligent, sondern hat auch stilistisch enorm viel zu bieten. Die Kulisse des Restaurants ist allein schon beeindruckend, zusätzlich spielt der Film aber noch mit dem Licht und anderen Effekten, um einzelne Szenen zusätzlich zu dramatisieren. Dazu kommt eine eindrucksvolle Kamera von Marc Spicer, die mit größer werdender Bedrohung ihre Bewegungsenergie mehr und mehr verstärkt, ohne dabei jedoch den Zuschauer zu nerven.
Auch für die Einblendung der AirDrop-Nachrichten setzt der Film auf ein modernes und zeitgemässes Design, das sich perfekt in die Handlung einfügt. Und mit der von Meghann Fahy gespielten Violet hat der Film eine starke Frauenfigur, die sich das Ruder nicht so leicht aus der Hand nehmen lässt.
Der größte Pluspunkt ist aber vielleicht die relativ kurze Lauflänge von gerade einmal 96 Minuten. Endlich einmal wieder ein Thriller, der seine Story nicht künstlich aufbläht.
Und so ist DROP – TÖDLICHES DATE ein klassischer Thriller, der auf mehreren Ebenen überzeugen kann. Wie gut für uns Zuschauer, dass Violet bei der ersten Nachricht auf „Akzeptieren“ geklickt hat…
Drop (USA 2025)
96 Minuten
Thriller
Christopher Landon
Jillian Jacobs, Chris Roach
Marc Spicer
Meghann Fahy, Brandon Sklenar, Violett Beane, Jeffery Self, Reed Diamond, Gabrielle Ryan, Sarah Mccormack, Ed Weeks Travis Nelson
Universal Pictures International Germany GmbH