Dragonkeeper – Das Mädchen und der Drache

Gründer und Chefredakteur von nochnfilm.de. Fan der kleinen, aber äußerst feinen Filme. Zwischendurch darf es auch gerne mal ein Blockbuster sein. In allen Genres zu Hause, aber ständig auf der Suche nach dem nächsten Lieblingsfilm.

Ein Waisenmädchen und ein Drache – das sind die Zutaten im spanisch-chinesischen Animationsfilm DRAGONKEEPER – DAS MÄDCHEN UND DER DRACHE, der auf einer australischen Romanreihe basiert…

Das Waisenmädchen Ping lebt in einem abgelegenen Palast am Rande des kaiserlichen Königreichs im alten China. Sie träumt davon, eines Tages die Aufgabe ihrer alten Ziehmutter, einer Dienerin des kaiserlichen Statthalters, übernehmen zu dürfen, denn diese bereitet den „ehrenwerten Gästen“ im Palast ihr tägliches Essen zu. Dabei handelt es sich um alte Drachen, die der Statthalter in ein Verließ gesperrt hat, von denen am Ende nur noch der alte und weise Drache Danzi übrig bleibt. Als sie ihm in einem Moment der Tapferkeit zu Hilfe eilt, offenbart sich ihre Bestimmung als Drachenhüterin. Auf der Flucht vor den Truppen des Kaisers und einem bösen Drachenjäger begeben sich Ping und Danzi, unterstützt von einer Ratte namens Hua, auf eine gefährliche Reise. Wird es dem ungleichen Trio gelingen, den leuchtend blauen Drachenstein sowie die Traditionen und somit auch das Überleben der Drachen zu sichern?

2005 erschien der ersten Band der DRAGONKEEPER-Reihe der australischen Autorin Caroline Wilkinson in Deutschland, in dem das zentrale Mythos um Chinas symbolträchtige Figur eines Drachens mit einem wilden Abenteuer verknüpft wird. In einer spanischen-chinesischen Koproduktion bringen die Regisseure Salvador Simó und Li Jianping diese Geschichte jetzt in einem wunderschönen Animationsfilm auf die große Leinwand.

Auch wenn sich an den Bildern des Films absolut nichts aussetzen lässt, nimmt sich die Geschichte für meine Begriffe ein wenig zu sehr zurück. Simó und Jianping setzen größtenteils auf die üblichen Versatzstücke und lassen wenig eigene, neue Ideen durchblicken. Zwar ist es bemerkenswert, dass hier ein kleines Mädchen – und eben kein Junge – gezeigt wird, das über sich hinauswächst, die ansonsten recht generische Erzählung konterkariert das Ganze dann aber ein wenig. Die übliche Flucht vor den Schergen des Kaisers, das Hinauswachsen über sich selbst, die zu erfüllende Prophezeiung – all das hat man schon so viele Male in ähnlichen Filmen gesehen.

Und so bleibt DRAGONKEEPER – DAS MÄDCHEN UND DER DRACHE am Ende ein charmanter und optisch durchaus sehenswerter Animationsfilm, der aber irgendwie sein Potenzial nicht wirklich ausreizt.