Carl Friedrich Gauß (Florian David Fitz) und Alexander von Humboldt (Albrecht Abraham Schuch) geben sich nicht zufrieden damit, was sie sind, sondern kämpfen besessen und beseelt für die Erkenntnis, der eine im Urwald, der andere am Schreibtisch. Aus Genies werden Menschen, wenn sie der Liebe begegnen. Gauß kann seinen Gefühlen nachgeben – anders als Humboldt, der dies erst in der Begegnung mit Gauß zulässt. Ihr Zusammentreffen beim Naturforscherkongress scheint in eine Katastrophe zu eskalieren, mündet aber in eine Befreiung.
Detlev Buck hatte Großes vor mit der Verfilmung des gleichnamigen Romans von David Kehlmann und muss doch an seinen eigenen Ansprüchen scheitern. Das ist eigentlich schade, bietet DIE VERMESSUNG DER WELT doch beeindruckende Szenenbilder und eine opulente und sehenswerte Ausstattung. Doch die Erzählung krankt an der Unsicherheit dessen, was der Film eigentlich sein will – Komödie oder ernstzunehmendes historisches Drama. Man hat als Zuschauer den Eindruck, dass Buck immer mal wieder ins Komödiantische abdriftet, nur um dann erstaunt festzustellen, dass das ja überhaupt nicht das Ziel war und schnell zurückzurudern. Auch die schauspielerischen Leistungen der Darsteller sind größtenteils eher durchschnittlich, als dem großen Stoff geschuldet. Gerade Vicky Krieps als Carl Friedrich Gauß‘ Ehefrau Johanna wirkt wie frisch von der Laienspielgruppe. Ganz zu schweigen von der Tatsasche, dass der 3D-Effekt hier völlig überflüssig ist. In der Summe ist das alles wirklich schade, hätte DIE VERMESSUNG DER WELT doch wirklich großes Kino aus deutschen Landen werden können.
Die Vermessung der Welt (Deutschland / Österreich 2012)
123 Minuten
Abenteuer / Drama
Detlev Buck
Daniel Kehlmann, Detlev Buck, Daniel Nocke
Florian David Fitz, Albrecht Abraham Schuch, Jérémy Kapone, Vicky Krieps, Katharina Thalbach, Sunnyi Melles, Karl Markovics, Michael Maertens, Max Giermann, David Kross
Warner Bros.