Die beiden Schwestern Suzanne und Maria halten zusammen wie Pech und Schwefel. Trotz des frühen Todes ihrer Mutter haben die beiden jungen Frauen eine glückliche Kindheit verbracht. Nicolas, ihr manchmal etwas tapsiger, aber sehr liebevoller Vater, schmeißt den Haushalt, so gut er kann, bis zu dem Tag, an dem Suzanne ihre Schwangerschaft verkündet. Mit dem kleinen Charlie vergrößert sich die Familie und lebt weiterhin einträchtig zusammen, bis Suzanne eines Tages Julien kennenlernt, einen halbseidenen jungen Kerl, und sich unsterblich in ihn verliebt. Es dauert nicht lange, bis sie mit ihm davonläuft und alles hinter sich lässt…
Was bringt einen Menschen dazu, aus einem familiären Gefüge von einem Moment auf den anderen auszubrechen, alles hinter sich zu lassen? Genau diese Frage thematisiert DIE UNERSCHÜTTERLICHE LIEBE DER SUZANNE. Als Zuschauer erhofft man sich ein wenig darüber zu erfahren, was diesen Mann, der der Auslöser für alles ist, so besonders macht, dass Suzanne ihm blindlings folgt. Doch mit dieser Frage bleibt man leider allein zurück, denn darauf kann und will die Regisseurin Katell Quillévéré keine Antwort liefern. Sie beobachtet Suzanne lediglich und enthält sich jeglicher Bewertung. Das ist zu einem gewissen Teil ärgerlich und ein wenig frustierend, wird aber durch die fantastisch aufspielenden Darsteller in einem gewissen Umfang wieder wett gemacht.
Nichtsdestotrotz bleibt DIE UNERSCHÜTTERLICHE LIEBE DER SUZANNE ein Film, der mehr hätte sein können, wenn er tiefer in die Beweggründe der Figuren eingestiegen wäre.
Suzanne (Frankreich 2013)
94 Minuten
Drama
Katell Quillévéré
Katell Quillévéré, Mariette Désert
Sara Forestier, Adèle Haenel, François Damiens, Paul Hamy, Corinne Masiero, Karim Leklou, Apollonia Luisetti, Fanie Zanini, Timothé vom Dorp, Maxim Driesen, Jaime Dacunha
Arsenal Filmverleih GmbH